Jürgen Roth

Kurzinterview

Fünf Fragen an Jürgen Roth, Oberbürgermeister von Villingen-Schwenningen.

Was gefällt Ihnen an Ihrem Amt am besten?

Villingen-Schwenningen, meine Geburtsstadt, fortzuentwickeln, gefällt mir sehr, ist aber
gleichzeitig eine Verpflichtung, die ich gerne übernommen habe. In der Vielfachfunktion, die
das Amt mitbringt, habe ich zudem die Möglichkeit, hohen Einfluss auf die Entwicklung der
Stadt zu nehmen und gemeinsam mit dem Gemeinderat die Stadt „ins nächste Zeitalter zu
transferieren“. Dazu gehören zum Beispiel die Themen ‚Klimaschutz‘ und ‚Mobilität‘ – dies
sind Dinge, die ich direkt zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt
entsprechend einbringen und gestalten kann. Das gefällt mir an meinem Amt. Ebenso aber
natürlich auch der Fakt, dass ich mit den Bürgerinnen und Bürgern direkt in Kontakt treten
kann – eine weitere Besonderheit unseres Amtes, das mich jeden Tag sehr erfreut.

Welche Fähigkeiten/Kompetenzen sollte man für das Amt eines Bürgermeisters mitbringen?

Man sagt ja, dass je größer eine Stadt ist, desto weniger Kompetenzen und Fähigkeiten
braucht es für einen Bürgermeister/Oberbürgermeister, weil die Verwaltung sehr
professionell und breit aufgestellt ist. Meine persönliche Auffassung ist jedoch, dass ein
Stadtoberhaupt unbedingt Verwaltungskompetenz mitbringen muss, um zu wissen, wie man
eine Gemeinde führt. Sonst fehlt einem die Möglichkeit, Dinge auf Plausibilität zu
überprüfen. Man sollte auch sehen, wo die Fachleute ihre Kompetenzen haben und diese
nutzen.
Zudem benötigt man als Bürgermeister eine hohe Auffassungsgabe und vor allem braucht
man eins, und das ist fast die wichtigste Fähigkeit, die ich sehe: Man muss Menschen
mögen! Und wer das nicht mit jeder Faser seines Körpers macht, wird scheitern.

Beschreiben Sie ganz kurz Ihren Lieblingsort in Ihrer Gemeinde und was Ihnen daran gefällt.

Mein Lieblingsort ist seit der Kindheit der Germanswald, um dort spazieren zu gehen.
Warum mir das so wichtig ist? Ich habe dort Natur pur, ich habe das Gefühl einer ganz
frischen Luft, voller Kraft und ich genieße die Ruhe.
Es gibt natürlich noch weitere schöne Bereiche, wie die Mühlhausener Halde oder auch das
Schwenninger Moos, die für mich etwas Besonderes und vor allem auch Liebenswertes in
der Gesamtstadt sind.

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit am liebsten?

Ich habe seit diesem Jahr (2022) das Radfahren – auch weil ich mir ein E-Bike angeschafft
habe – wiederentdeckt und wenn es mein Zeitplan zulässt, dann schwimme ich sehr gerne.
Aber vor allem ist der Kontakt zu den Menschen, also mein Beruf, auch großer Teil der freien
Zeit, die ich habe. Sonst lese und koche ich sehr gerne.

Stellen Sie sich vor, Sie könnten eine bestimmte Person treffen, egal ob real oder fiktiv, bereits verstorben oder noch lebend: Wen würden Sie gerne treffen wollen und wieso?

Seit dem 8. September 2022 hat sich da meine Priorität ein bisschen verschoben – ich
würde gerne Queen Elizabeth II. treffen und mich mit ihr unterhalten. Ich würde gerne mit
ihr sprechen, weil sie nach 70 Jahren Regentschaft sicherlich eine unfassbare Breite an
Erfahrungen und Geschichten zu erzählen hätte. Vom Zweiten Weltkrieg bis in die Neuzeit
hat sie so viele Staatenlenker und Despoten kennengelernt und beeinflusst, dass ich mir da
sehr viel abschauen und einfach nur meinen Wissensdurst stillen könnte. Das wäre für mich
ein extrem tolles Erlebnis.