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Duale Ausbildung

Zu viele Fehlzeiten gefährden die Zulassung der Abschlussprüfung

Ausbildungsbetriebe sollten darauf achten, dass ihre Azubis nicht zu häufig fehlen. Denn in solchen Fällen müssen die Kammern prüfen, ob das Ausbildungsziel erreicht ist und der Azubi zur Prüfung zugelassen werden kann.

Regelmäßige Anwesenheit während der Ausbildung wird nicht nur von Arbeitgebern erwartet, sondern auch von den Kammern. Wer mehr als 25 Tage pro Jahr fehlt, bringt die Zulassung zur Abschlussprüfung in Gefahr.

IMAGO/Guido Schiefer)

Stuttgart/Volkertshausen. Erhöhte Fehlzeiten während der Ausbildung können dazu führen, dass eine Zulassung zur Abschlussprüfung gemäß Berufsbildungsgesetz nicht erteilt werden kann. Bei der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart warnt man Ausbildungsbetriebe davor, auffallend lange oder häufige Abwesenheiten von Auszubildenden auf die leichte Schulter zu nehmen.

Ab zehn Prozent Fehlzeit, das sind etwa ab 25 Abwesenheitstagen pro Jahr, werde erwartet, dass der Arbeitgeber Kontakt mit der Kammer aufnimmt. Denn dann gelte es zu prüfen, ob das Ausbildungsziel überhaupt erreicht wurde. Nur dann kann der betreffende Azubi am Ende der Ausbildung zur Abschlussprüfung zugelassen werden.

Expertin rät die Gründe für das Fehlen zu analysieren

Betriebe tun also gut daran, von sich aus beim Thema Fehlzeiten gegenzusteuern oder im Idealfall sogar vorzubeugen, damit die Ausbildung nicht scheitert. „Wenn Auszubildende häufig fehlen, kann dies generell das Verhältnis zum Betrieb belasten“, meint Katrin Renn, Coach und Expertin für Fehlzeiten-Reduzierung aus Volkertshausen bei Konstanz. Für sie ist klar: Fehlzeiten können viele Gründe haben. Gerade im jugendlichen Alter, wenn die Sensibilität groß sei, könne sich daraus leicht allgemeiner Absentismus entwickeln, also das gewohnheitsmäßige Fernbleiben vom Betrieb oder der Berufsschule.

Pauschallösungen gebe es zwar keine, der Betrieb sei aber gut beraten, jeweils die Gründe für Abwesenheiten zu analysieren – um dann gezielt gegensteuern, sagt die Expertin. Mal geht es etwa um Überforderung, mal Unterforderung, mal um Konflikte mit Kollegen oder Vorgesetzten, mal um mangelnde Integration in das Team, mal um persönliche oder familiäre Probleme.

„Wichtig ist ein wertschätzendes Miteinander, aber auch eine gute Perspektive, etwa die anschließende Übernahme“, meint Katrin Renn. Generell gelte über die Ausbildung hinaus: Menschen, die sich gesehen und wertgeschätzt fühlen, kommen lieber in den Betrieb. Interesse lasse Menschen aufblühen.

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