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Digitalisierung

Wie KI in der Holzverarbeitung hilft

Ein mittelständischer Anlagenbauer aus Eppingen entwickelt preisgekrönte Software für Kunden, um Qualität und Effizienz zu verbessern. Die Firma setzt dabei auch auf Künstliche Intelligenz.

Mit der von Dieffenbacher entwickelten Analyseplattform können Anwender Schäden an und Ausfallzeiten von Maschinen minimieren.

Dieffenbacher GmbH)

Eppingen. Ist von künstlicher Intelligenz, kurz KI, die Rede, denken mittlerweile viele Menschen zunächst einmal an das US-Softwaretool ChatGPT, das als generative KI vor allem dabei hilft, Texte zu verarbeiten und zu erstellen. Doch KI-Methoden bieten wesentliche breitere Anwendungsmöglichkeiten und können ganz neue Geschäftsmodelle ermöglichen oder beflügeln.

Der mittelständische Anlagenbauer Dieffenbacher aus Eppingen bei Heilbronn, spezialisiert insbesondere auf Produktionsanlagen für die Holzindustrie, hat KI-Ansätze in seine digitale Kontroll- und Steuerplattform Evoris für seine Holzwerkstoffanlagen eingebaut. Beim jüngsten Innovationstag des Wirtschaftsverbands Industrieller Unternehmen Baden präsentierte Jürgen Woll, der bei Dieffenbacher maßgeblich für das Thema Automation und Digitalisierung verantwortlich, die Lösung. Damit ist das Unternehmen ein Pionier.

20 Prozent der deutschen Unternehmen setzen bereits KI ein

Denn das Thema KI wird für die deutsche Wirtschaft immer wichtiger, wie eine aktuelle Umfrage des IT-Verbands Bitkom zeigt. Erstmals beschäftigen sich 57 Prozent der Betriebe mit K. Jedes fünfte Unternehmen nutzt bereits KI. Vor einem Jahr waren es erst 15 Prozent, im Jahr davor neun. 78 Prozent sehen in KI Chancen für ihr Unternehmen, 2023 waren es noch 68 Prozent.

Bei Dieffenbacher ist man mit Evoris den Weg der vollständigen Eigenentwicklung gegangen, berichtet Woll. „Wir haben im Jahr 2020 mit null Zeilen Code begonnen und alles selbst entwickelt“, so der Manager. Das bedeute, dass man nun vollständig alle Datenflüsse kontrolliere und die Funktionsweise komplett verstehe und unter Kontrolle habe.

Für Nutzer von Evoris bedeutet der Einsatz von KI unter anderem, dass drohende Schäden und Ausfallzeiten der Anlagen vorhergesagt und rechtzeitig Gegenmaßnahmen vorgeschlagen werden. Auch Qualitätsstandard können besser eingehalten werden, weil die technischen Eigenschaften des Outputs ziemlich exakt in Echtzeit prognostiziert werden. Und der Einsatz von Rohstoffen kann optimiert werden kann was massive Kostensenkungen erlaube, so Woll.

Service- und Softwaregeschäft bringt zusätzliche Umsätze

Die KI-Technologie ist in ein Portal integriert, das über Webbrowser und mobil über Smartphone zugänglich ist und zudem ständig weiterentwickelt wird. So konnte Dieffenbacher seinen Anlagenbau um diverse Software- und Serviceabos ergänzen, die auch neue Umsätze generieren.

Rund 15 Programmierer kümmern sich um Evoris. Das System überwacht und verarbeitet derzeit laufend zeitgleich 3000 bis 4000 Datenströme. Für die Neuentwicklung wurde das wurde das Unternehmen mit rund 1800 Mitarbeitern mit dem Allianz-Industrie-4.0-Award Baden-Württemberg ausgezeichnet und zum „KI-Champion Baden-Württemberg 2024“ gekürt.

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