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Flughafen Stuttgart: Vom Luftfahrt-Pionier zur Mobilitätsdrehscheibe

Im November ist es genau 100 Jahre her, dass die Luftverkehr Württemberg AG, kurz Luwag, gegründet wurde. Ihre Nachfolgerin, die Flughafen Stuttgart GmbH (FSG), nimmt das zum Anlass, um in diesem Jahr den 100. Geburtstag des größten Flughafens im Land zu feiern.

Als 1970 der erste Jumbojet der Lufthansa auf dem Stuttgarter Flughafen landete, war dessen heutige Ausdehnung schon im Kern erkennbar.

Flughafen Stuttgart)

Leinfelden-Echterdingen. Gemeinhin wird Grünen-Politkern ein distanziertes Verhältnis zum Fliegen als Fortbewegungsmöglichkeit nachgesagt, doch beim Festakt zum Jubiläum des Flughafens Stuttgart gab es nur lobende Worte für den Airport. „Für ein Exportland wie Baden-Württemberg ist der Flughafen ein wichtiges Tor zum Wohlstand“, erklärte Ministerpräsident Winfried Kretschmann .

Und sein Parteifreund und Verkehrsminister Winfried Hermann hob die Entwicklung des Flughafens zu einer „intermodalen Verkehrsdrehscheibe“ und die Nachhaltigkeitsbemühungen hervor. „Unser großes Ziel ist der klimaneutrale Flughafen 2040“, sagte Hermann, der auch Aufsichtsratschef der Flughafengesellschaft ist.

1939 zieht der Flughafen von Böblingen auf die Fildern um

Begonnen hat die Geschichte des Stuttgarter Flughafens nicht am heutigen Standort, sondern im benachbarten Böblingen. Der dortige Militärflughafen sollte nach dem Ende des Ersten Weltkriegs für die zivile Luftfahrt genutzt werden.

Nicht einmal ein halbes Jahr nach der Gründung der Luwag startete der erste Linienflug von Böblingen. Und beim ersten Flug der Lufthansa von Berlin nach Zürich war Böblingen Zwischenstation.

Doch die Zunahme des Luftverkehrs generell und auch in Böblingen führte zu der Überlegung, einen neuen Flughafen zu bauen, der näher an der Landeshauptstadt liegt. 1937 wird der Grundstein für den heutigen Flughafen auf den Fildern gelegt. 1939 erhält er die offizielle Freigabe für den zivilen Luftverkehr. Zum Bau werden auch deutsche Zwangsarbeiter eingesetzt, ab 1944 gibt es auf dem Flughafengelände ein Außenlager des KZs Natzweiler-Struthof. Im gleichen Jahr zerstört ein schwerer Luftangriff der Alliierten die Start- und Landebahn komplett.

Zwei Milliarden Euro für die Klimaneutralität

Doch schon 1948 wird der zivile Flugverkehr wieder aufgenommen und der Flughafen startet seine erfolgreiche Nachkriegsgeschichte. 1957 wird die Luwag in Flughafen Stuttgart GmbH umbenannt, 1961 die Landebahn deutlich verlängert. So kann neun Jahre später auch erstmals ein Jumbojet in Stuttgart landen. Ein weiterer Ausbau folgt 1996 auf die heutige Länge von 3,3 Kilometern. Und mit dem Bau der heutigen Terminals erhält der Airport in den 1990er- und 2000er-Jahren sein aktuelles Gesicht.

Heute und für die nächsten Jahre steht vor allem der Umbau zum klimaneutralen Flughafen im Fokus. Um die Klimastrategie STRzero umzusetzen, sollen in den kommenden Jahren rund zwei Milliarden Euro investiert werden.

Daten und Fakten auf einen Blick

Gründung Luwag:

15. November 1924

Neubau auf den Fildern:

1937 bis 1939

Erweiterungen Landebahn:

1961 und 1996

Bau der heutigen Terminals:

1991 bis 2004

Zahl der Passagiere (2023)

8,45 Millionen

Starts und Landungen (2023)

92 094

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