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Viele Freelancer wollen weg aus Deutschland
STUTTGART. Zahlreiche Betriebe setzen Freelancer ein, etwa im Bereich IT oder Marketing und Unternehmenskommunikation. Eine aktuelle Umfrage des Branchenportals Freelancermap unter über 500 Freelancern zeigt nun allerdings, dass eine Mehrheit ernsthaft über eine Auswanderung aus Deutschland nachdenkt. Vor allem Bürokratie, Rechtsunsicherheit und die Steuerlast spielen dabei eine Rolle.
Von Freelancing spricht man, wenn übertragene Aufträge und Projekte selbstständig und auf eigenen Rechnung von Freiberuflern bearbeitet werden. Aus diesem Grund kann der Freelancer die Zeit und den Ort, wo er arbeiten möchte, in aller Regel selbst wählen.
14 Prozent bereiten schon die Auswanderung vor
In Deutschland zählt man aktuell rund 3,6 Millionen Freelancer oder Soloselbstständige. Davon ziehen demnach 54 Prozent der Befragten in Erwägung auszuwandern, 14 Prozent befinden sich sogar in konkreten Vorbereitungen dazu. Die Übersetzerin Iris Fischer hat den Schritt ins Ausland bereits vor mehr als zehn Jahren vollzogen, als die aus Baden-Württemberg stammende Freelancerin ihren Wohn- und Arbeitssort nach Greystones bei Dublin in Irland verlegt hat. „Die Steuern sind hier deutlich geringer und auch der Umgang mit den Behörden einfacher“, sagt sie. Von Irland betreut sie weiterhin zahlreiche Unternehmenskunden in Deutschland, für die sie technische Übersetzungen erstellt.
Außer Steuerlast und überzogener Bürokratie motiviert vor allem das rechtliche Risiko der Scheinselbstständigkeit Freelancer, eine Auswanderung in Erwägung zu ziehen. Denn mittlerweile, so Andreas Lutz, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Gründer und Selbstständigen Deutschland , scheuten viele Unternehmen bereits die Zusammenarbeit mit Freelancern , aus Angst vor nachträglichen Sozialabgaben, wenn deren Einsatz als Scheinselbstständigkeit gewertet wird.