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Schienengüterverkehr

Umschlagbahnhof bei Stuttgart wird erweitert

Die Deutsche Bahn investiert in Kornwestheim 53 Millionen Euro für den kombinierten Güterverkehr. Das dritte Modul für den Umschlag von Containern soll Ende nächsten Jahres in Betrieb gehen.

Auf der Fläche westlich der bestehenden Verladebrücken soll in Kornwestheim bei Stuttgart eine weitere Anlage für den Containerumschlag gebaut werden.

DB AG/Matt Stark)

Kornwestheim. Schon im Jahr 2014 hatte ein Gutachten im Auftrag des baden-württembergischen Verkehrsministeriums zusätzlichen Bedarf an Anlagen für den Umschlag von Gütern von der Straße auf die Schiene für den Raum Stuttgart, die Ortenau und Oberschwaben ermittelt. Zehn Jahre später ist nun die Erweiterung der Kapazitäten für den kombinierten Güterverkehr in der wirtschaftlich stärksten Region des Landes gestartet worden.

18,5 Millionen Lkw-Kilometer sollen eingespart werden

In Kornwestheim nördlich von Stuttgart wird seit dieser Woche ein drittes Modul gebaut, um mehr Container und Wechselbehälter vom Lkw auf die Bahn und umgekehrt verladen zu können. Nach der Fertigstellung, die für Ende nächsten Jahres geplant ist, werde sich die Kapazität um 50 Prozent erhöhen. Künftig können dann in Kornwestheim knapp 200 000 Ladeeinheiten, wie die Logistiker die verschiedenen Container nennen, umgeschlagen werden.

Ingrid Felipe, im Vorstand der Bahntochter DB Infra-Go, der früheren DB Netz AG, für Infrastrukturprojekte zuständig, begründete in Kornwestheim den Ausbau „mit der steigenden Nachfrage nach kombiniertem Verkehr“. Die DB treibe gleichzeitig die Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene voran.

Die kommt allerdings nur sehr langsam voran. Von 2012 bis 2022 wuchs der Marktanteil des Schienengüterverkehrs nur um 2,1 Prozentpunkte auf 19,8 Prozent. In der Schweiz hat die Bahn einen Anteil von über 40 Prozent am Gütertransport.

Langsamer Zuwachs im kombinierten Verkehr

Auch der kombinierte Verkehr, den der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr, Michael Theurer (FDP), als „Rückgrat des Schienengüterverkehrs“ bezeichnete, hat sich in den vergangenen Jahren eher langsam entwickelt. 2022 wurden 105 Millionen Tonnen auf diese Weise per Bahn transportiert. Fünf Jahre zuvor waren es 87 Millionen Tonnen.

Ökologisch kann sich die Terminalerweiterung laut der ehemaligen österreichischen Grünen-Politikerin Felipe sehen lassen: „Allein durch das neue Modul in Kornwestheim sparen wir rund 18,5 Millionen Lkw-Kilometer und damit rund 14.000 Tonnen CO 2 pro Jahr ein.“

Erweiterung auch in Weil am Rhein geplant

Das lassen sich Bahn, Bund und EU einiges kosten. Rund 53 Millionen Euro werden in das Terminal investiert. Je 21 Millionen Euro kommen von Bund und Land, den Rest muss die Bahn aus eigenen Mitteln finanzieren.

Neben Kornwestheim will die Bahn in den nächsten Jahren auch das Containerterminal im Dreiländereck mit der Schweiz und Frankreich ausbauen. In Weil am Rhein soll die Umschlagkapazität ebenfalls von 130.000 auf 200.000 Ladeeinheiten steigen. Das grenzüberschreitende Projekt ein Teil der Fläche liegt auf Baseler Gebiet wird aber erheblich teurer als das in Kornwestheim. Aktuell veranschlagt die DB Kosten von über 200 Millionen Euro. Gebaut werden soll ab Ende nächsten Jahres. In Betrieb gehen soll das neue Containerterminal 2028.

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