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Strompreise steigen: Übertragungsnetzbetreiber erhöhen Netzentgelte
Stuttgart. Netzentgelte sind Gebühren, die von den Netzbetreibern für die Nutzung der Stromnetze erhoben werden. Sie sind ein zentraler Bestandteil des Strompreises und machen etwa 25 Prozent der Gesamtkosten für Haushaltskunden aus. Jetzt haben die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) – 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW – die vorläufigen Netzentgelte für das Jahr 2025 bekannt gegeben. Danach wird das durchschnittliche Netzentgelt der Höchst- und der Umspannungsebene im kommenden Jahr 6,65 Cent pro Kilowattstunde (Cent/kWh) betragen. Dies entspricht einem Anstieg von 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2024: 6,43 Cent/kWh).
Höhere Kosten, um Systemstabilität sicherzustellen
Einfluss auf die Höhe der Netzentgelte haben etwa die prognostizierten Entnahmemengen in den verschiedenen Spannungsebenen. Besonders auf der Höchstspannungsebene, die vor allem für die Übertragung großer Energiemengen über weite Distanzen genutzt wird, sind die Entnahmemengen gestiegen. Gleichzeitig haben sich die Entnahmemengen in der Umspannungsebene, die für die Verteilung auf niedrigere Spannungsebenen verantwortlich ist, verringert. Aufgrund dieser Veränderungen sinken die durchschnittlichen Netzentgelte 2025 in der Höchstspannungsebene um 12 Prozent, während sie in der Umspannungsebene um 20 Prozent ansteigen.
Die Netzkosten werden wesentlich durch zwei Faktoren bestimmt: Zum einen durch die Kosten, um die Systemstabilität sicherzustellen. Dazu gehören insbesondere die Bereitstellung von Kraftwerken für die Netzreserven sowie das Engpassmanagement, mit deren Hilfe Überlastungen der Transportleitungen vorgebeugt werden. Allein dieser Kostenblock macht inzwischen über 50 Prozent der Netzentgelte aus. Der zweite Faktor sind die Investitionen in die zukünftige Netz-infrastruktur. Diese sind unerlässlich, um den Aus- und Umbau des Netzes für eine klimaneutrale Energieversorgung voranzutreiben. Dazu gehört beispielsweise der Anschluss und Transport von erneuerbaren Energien in die Verbrauchszentren.
Kosten für Netzreserve und Engpassmanagement sinken in Zukunft
Mit fortschreitendem Netzausbau werden sich die Kosten für Netzreserve und Engpassmanagement perspektivisch vermindern, so die Übertragungsnetzbetreiber. Um die Belastungen für Wirtschaft und Verbraucher abzufedern, wollen die vier Unternehmen die in der Transformationsphase entstehenden Kosten etwa für Netzreserve und Engpassmanagement von den Netzentgelten trennen und stattdessen durch Mittel aus dem Bundeshaushalt finanzieren.
Die endgültigen Netzentgelte für das Jahr 2025 werden bis Ende des Jahres veröffentlicht.