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Über zehn Prozent aller Jobs in der Leiharbeit sind weggefallen
Fellbach. Die Zahl der Zeitarbeitskräfte ist in Baden-Württemberg innerhalb eines Jahres deutlich gesunken. Im September seien noch 79 300 Menschen bei Personaldienstleistern beschäftigt gewesen, das sind 11,4 Prozent weniger als zwölf Monate zuvor. Mit diesem Rückgang liege Baden-Württemberg noch über dem Bundesdurchschnitt, teilte das Statistische Landesamt mit. In ganz Deutschland ist die Zahl der Leiharbeiter um 10,4 Prozent gesunken.
In den Bundesländern differiert die Entwicklung stark. Während viele Länder zwischen zehn und über 13 Prozent der Zeitarbeitsjobs eingebüßt haben, kommen drei Länder deutlich besser weg: Hamburg und Hessen verzeichnen Verluste zwischen sechs und sieben, Sachsen-Anhalt nur von zwei Prozent.
Der aktuelle Wert in Baden-Württemberg entspricht der Behörde zufolge in etwas dem Stand von 2020. Ein Jahr zuvor hatten Zeitarbeitsfirmen noch mehr als 100 000 Mitarbeiter auf ihren Gehaltslisten.
Zahl der Beschäftigten insgesamt noch leicht gestiegen
Die Zeitarbeiter machen zwar am gesamten Arbeitsmarkt im Südwesten mit seinen knapp 4,9 Millionen Beschäftigten nur einen kleinen Teil aus, doch die Entwicklung in der Branche gilt als Frühindikator. „In Zeiten nachlassender konjunktureller Impulse reagiert zunächst die Zeitarbeitsbranche und erst bei längerer Dauer wirtschaftlicher Schwäche folgt mit zeitlicher Verzögerung ein Abbau des Stammpersonals“, erklären die Landesstatistiker aus Fellbach bei Stuttgart den Effekt.
In der gesamten Wirtschaft wuchs die Zahl der Beschäftigten zwischen September 2023 und 2024 noch leicht. In Baden-Württemberg stieg die Zahl der Arbeitnehmer um 0,5 Prozent, bundesweit um 0,6 Prozent.
Vom Jobverlust in der Zeitarbeit sind vor allem gering qualifizierte Menschen betroffen. Nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) waren 58 Prozent aller Leiharbeiter in Helfertätigkeiten beschäftigt. Von März 2023 bis zum gleichen Monat dieses Jahres registrierte die BA einen Verlust von 13 000 Zeitarbeitsjobs im Südwesten. Mehr als drei Viertel − 10.700 − davon seien Helfertätigkeiten gewesen.