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Strategiedialog: Lösungen für günstiges Bauen nicht in Sicht
Sie erinnere sich noch gut, als der Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“ vor zwei Jahren startete. „Ich habe damals gesagt, wir müssen an diesen schweren Rucksack ran, der auf den Schultern des Bauens und des Wohnens liegt.“ Die Last, von der Wohnungsbauministerin Nicole Razavi (CDU) am Mittwoch auf der Jahresveranstaltung des Strategiedialogs sprach, ist nach zwei Jahren unverändert hoch. Eines der Hauptziele, Hindernisse abzubauen, die das Bauen unnötig verkomplizieren, teuer und für Investoren unattraktiv machen, bleibt bislang ohne Ergebnis. Daran hat der Diskurs der 200 beteiligten Experten des Strategiedialogs nichts geändert. Die Landesregierung muss daher rasch ein Paket mit Sofortmaßnahmen schnüren, die dem Wohnungsbau wieder Impulse verleihen.
Zugleich heißt dies allerdings nicht, dass der Strategiedialog gescheitert wäre. Im Gegenteil. Der große Gewinn dieses Formats kommt aus seiner Langfristperspektive: Die Branche muss den Blick weg von den Investitionskosten hin zu Lebenszykluskosten von Gebäuden weiten und den Wohnungsbau weit mehr in Quartiersmaßstäben denken. Es gilt, die Wohnqualität zu verbessern und das Wohl der Bewohner mehr in den Mittelpunkt zu rücken.
Dabei treten Zielkonflikte zutage. Während die Experten um Lösungen ringen, sinnierte Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) auf dem Podium bereits über neue Lasten. Sie sprach sich für eine verpflichtende CO 2 -Lebenszyklusbetrachtung aus. Gut gemeint! Doch der Rucksack für Bauwillige dürfte damit wieder um ein Vielfaches schwerer werden.