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Sparkassen bieten ihren Kunden neue Geldanlage in die Energiewende
Stuttgart . Die Sparkassen-Finanzgruppe Baden-Württemberg will ihre Kunden an der Transformation der Energieversorgung in Baden-Württemberg beteiligen. Das Südwestkonsortium unter Führung der SV Sparkassenversicherung mit mehr als 30 Sparkassen, Banken, Versicherungen und Körperschaften aus Baden-Württemberg hatte 2023 einen Anteil von 24,95 Prozent an dem baden-württembergischen Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW vom bisherigen Eigentümer, der EnBW in Karlsruhe, erworben.
Institut bietet seinen Kunden einen Sparkassenbrief „Energienetze“ an
„Wir wollen, dass Anlegerinnen und Anleger Investitionen der Sparkassen in dieses Zukunftsthema mittelbar unterstützen können“, sagte Matthias Neth, der Präsident des Sparkassenverbands am Mittwoch vor Journalisten. „Viele Menschen finden Investitionen in das Rückgrat der Energiewende sehr sinnvoll und möchten ihren Beitrag dazu leisten.“
Die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen soll dabei als Vorreiter agieren. Sie soll ab Oktober ihren Kunden einen Sparkassenbrief „Impulsgeber Energienetze“ anbieten. Zu den Details der Ausgestaltung des Angebots sagte Neth nichts. Sparkassenbriefe haben für gewöhnlich eine feste Verzinsung für eine vorab festgelegte Laufzeit. Zudem fallen keine Gebühren für den Erwerb, die Verwahrung oder die Verwaltung an. Üblicherweise können Kunden bereits mit kleineren Beträgen in ein solches Konstrukt investieren.
Was zunächst bei der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen als Pilotversuch angelegt ist, soll später allen Sparkassen, die sich an Transnet beteiligt haben, zur Verfügung gestellt werden. Dazu gehört auch eine Mittelverwendungsbilanz, die für Kunden den Zusammenhang zwischen ihrer Geldanlage und der Transnet-Beteiligung der Sparkassen transparent machen soll.
Kosten von sechs Billionen Euro für die Dekarbonisierung
Verbandspräsident Neth verwies auf Berechnungen, wonach für die Dekarbonisierung der Wirtschaft und der Energieversorgung in Deutschland bis 2045 rund sechs Billionen Euro an Investitionen nötig seien. „Das sind sechs Prozent des jährlichen Bruttoinlandsprodukts“, sagte er. Bei diesen Größenordnungen werde man auch private Investitionen mobilisieren und aktivieren müssen, so Neth. „Wenn wir das schaffen wollen, dann brauchen wir vielleicht auch einen neuen Geist. Wir brauchen viel mehr Wirtschaftswachstum, sonst werden die Ziele bis 2045 nicht zu erfüllen sein.“