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Schlichter sollen den Tarifkonflikt am Bau lösen
Wiesbaden. Auch die dritte Verhandlungsrunde hat im Tarifstreit im Bauhauptgewerbe keine Annäherung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern gebracht. Die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) erklärte am Dienstagabend in Wiesbaden das Scheitern der Tarifgespräche. Nun soll eine Schlichtung eine Lösung bringen.
Die Arbeitgeberverbände hatten ein neues Angebot vorgelegt, dass eine Lohnerhöhung von 3,3 Prozent für 2024 und 3,2 Prozent im nächsten Jahr vorsah. Die Gewerkschaft hatte schon vor Beginn der Tarifrunde eine pauschale Erhöhung von 500 Euro gefordert. Im Bauhauptgewerbe arbeiten über 900.000 Menschen.
„Die Arbeitgeber waren nicht bereit, uns ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch zu legen“, begründete IG-BAU-Verhandlungsführer Carsten Burckhardt die Entscheidung das Scheitern der Gespräch zu verkünden. Mit den vorgeschlagenen Lohnerhöhungen würden die „immens gestiegenen Lebenshaltungskosten“ nicht ausgeglichen.
Arbeitgeber: Gewerkschaft ignoriert baukonjunkturelle Realität
Die beiden Spitzenverbände der Bauwirtschaft begründen ihren Vorschlag mit der aktuelle Baukrise, insbesondere im Wohnungsbau. „Viele Bauunternehmen im Wohnungsbau, dem größten Bausektor, haben mit massiven Auftragsrückgängen zu kämpfen. Die Gewerkschaft ignoriert diese baukonjunkturelle Realität komplett und hält weiter an ihrer Hauptforderung fest“, erklärt Uwe Nostitz, Verhandlungsführer der Arbeitgeber und Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB). Jutta Beeke, Vizepräsidentin des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie bezeichnete die Verhandlungen als „enttäuschend“.
Zu Streiks wird es vor der Schlichtung, die nach Angaben der IG BAU schon in der kommenden Woche stattfinden könnte, nicht kommen. Dieser wäre nach einer Vereinbarung zwischen den Tarifparteien erst nach dem Scheitern der Vermittlungsbemühungen möglich. Schlichter wurden bislang noch nicht benannt.