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Kolumne

Regulierungswut gefährdet die Innovationsfreude

Bei Forschung und Entwicklung droht in der heimischen Industrie ein Exodus. Doch Innovationen sind unabdingbar für eine positive wirtschaftliche Entwicklung. Damit Baden-Württemberg ein Land der Tüftler und Erfinder bleibt, sollten die Verbesserung der Rahmenbedingungen zur Chefsache werden, findet Redakteur Jürgen Schmidt.

Forschung und Entwicklung sind für die Industrie unerlässlich, um neue Geschäftsfelder zu erschließen und Produkte zu verbessern.

IMAGO/Rainer Weisflog)

Baden-Württemberg ist in hohem Maße von vitalen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Unternehmen abhängig. Sie machen die wirtschaftliche Stärke und die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Landes aus. Ob die Spitzenstellung zu halten ist, daran lässt eine aktuelle Unternehmensumfrage von Allensbach stark zweifeln.

Danach hat jedes dritte der großen deutschen Industrieunternehmen Forschungs- und Entwicklungsaufgaben bereits ins Ausland verlagert. „Das bedroht den Wirtschaftsstandort im Kern“, sagt BDI-Präsident Peter Leibinger, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender des Maschinenbauers Trumpf in Ditzingen ist. Leibinger warnt, dass mit den Innovationen auch die Voraussetzung für die Wertschöpfung in Deutschland verloren gehen.

Die Misere ist hausgemacht. Die Regulierungswut zerstört die Innovationsmentalität in Deutschland. So halten 57 Prozent der Unternehmen Deutschland für weniger oder gar nicht gut geeignet für Forschung und Entwicklung. Baden-Württemberg muss alles daransetzen, seinen Ruf als Land der Tüftler und Erfinder zu verteidigen. Es muss Chefsache in Politik und Wirtschaft sein, sich konsequent auf die Wachstums- und Zukunftsbereiche zu fokussieren. Noch verfügt der Südwesten über ein starkes Innovationssystem. Damit die düsteren Prognosen der Manager nicht Realität werden, müssen Bund und Länder rasch wettbewerbsfähige Bedingungen schaffen. Nur so lassen sich am Standort Deutschland innovative Ideen wieder in erfolgreiche Geschäftsmodelle umsetzen.

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