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Mittelstand setzt zunehmend auf privates Kapital von Außen
AALEN. Der Einstieg des Finanzinvestors VR-Equitypartner bei Aku-Automation im Jahr 2020 war ein Musterbeispiel für einen sogenannten Private-Equity-Deal im Mittelstand. Das in Aalen ansässige Unternehmen mit damals 50 Beschäftigten, spezialisiert auf industrielle Bildverarbeitung, brauchte frisches Geld, um das weitere Wachstum zu finanzieren. VR-Equitypartner, ein Teil der Genossenschaftsbanken-Gruppe in Deutschland, kaufte sich mit einem Minderheitsanteil in das 2007 gegründete Unternehmen ein.
Bei Private Equity treten externe Geldgeber als Teilhaber auf. Das Instrument gewinnt im Mittelstand und im Handwerk zunehmend an Bedeutung. Eine Studie des Beratungshauses PWC zeigt, dass auch ausländische Investoren vermehrt an Mittelstandsbeteiligungen in Deutschland interessiert sind. Das gilt sowohl für Fonds wie auch für Family Offices.
Für Mittelständler bietet Private Equity wesentliche Vorteile. Es ermöglicht Zugang zu frischem Eigenkapital, das für Wachstum, Innovationen oder auch für die Bewältigung von Nachfolgeproblematiken essenziell ist. Teils bringen Private-Equity-Investoren auch Know-how und wertvolle Netzwerke mit, die strategische Entscheidungen und Geschäftsprozesse positiv beeinflussen können.
IHK rät dazu, die Risiken genau zu prüfen
„Auf der anderen Seite sind mit Private-Equity-Investitionen auch Risiken verbunden. So streben Investoren in der Regel nach hohen Renditen, was zu einem erhöhten Druck auf das Unternehmen führen kann“, warnt Finanzierungsberater Jürgen Kuhn von der Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben. Zudem kann es zu Interessenkonflikten zwischen den Investoren und den ursprünglichen Eigentümern kommen. Für kleinere Unternehmen ist es daher entscheidend, bei der Auswahl von Private-Equity-Partnern sorgfältig vorzugehen und sicherzustellen, dass deren Ziele und Methoden mit den eigenen Interessen übereinstimmen.
Ausführliche Informationen gibt es in einer Broschüre des Bundesverbandes Beteiligungskapital