Themen des Artikels

Um Themen abonnieren und Artikel speichern zu können, benötigen Sie ein Staatsanzeiger-Abonnement.Meine Account-Präferenzen

Nachhaltigkeit

ESG-Reporting wird Pflicht: Das sollten Unternehmen wissen

Die Berichterstattung nach den Nachhaltigkeitskriterien der EU wird auch für mittelständische Unternehmen im kommenden Jahr zur Pflicht. Doch der bürokratische Aufwand lässt sich nach Einschätzung von Beratern durch spezielle Softwarelösungen deutlich reduzieren.

Um die Berichtspflichten nach den ESG-Vorgaben der EU erfüllen zu können, müssen Unternehmen viele Akteure einbeziehen.

IMAGO/Zoonar.com/Anastasiia Torianyk)

Bad Mergentheim. Die EU forciert weiter das Thema ESG, das steht für Environmental Social Governance, also die Verpflichtung von Unternehmen, sich für ökologische und soziale Nachhaltigkeit einzusetzen. Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und der European Sustainability Reporting Standard (ESRS) sollen einen einheitlichen Rahmen für das Reporting von ESG-Kennzahlen schaffen. Die neuen Richtlinien zielen darauf ab, Unternehmen zu mehr Transparenz und nachhaltigem Handeln zu bewegen.

Nachhaltigkeit spielt bei Kreditvergabe bisher keine große Rolle

Zwar spielen ESG-Kennzahlen bislang bei Kreditgesprächen mit Banken noch keine große Rolle, wie die staatliche Förderbank KFW Ende Februar auf Basis einer Befragung ermittelt hat. Doch dies könnte sich ändern. Von Januar 2025 an wird ESG-Reporting jedenfalls Pflicht für alle Unternehmen, die mindestens zwei von drei Kriterien erfüllen: eine Bilanzsumme über 25 Millionen Euro, Nettoumsatzerlöse höher als 50 Millionen Euro oder mehr als 250 Mitarbeiter.

Beim KMU-Beraterverband bietet man Betrieben Hilfen an, ein ESG-Reporting aufzubauen. „Wir sehen uns als Unterstützer zur nachhaltigen Unternehmensführung von klein- und mittelständischen Unternehmen“, sagt etwa KMU-Berater Jörg Roggensack aus Bad Mergentheim.

Ein strukturierter Ansatz sei essenziell, wenn Firmen daran gingen relevante Kennzahlen zu identifizieren, Daten zu verwalten und ein aktives Nachhaltigkeitsmanagement zu etablieren. Schließlich sei das alles bürokratischer Zusatzaufwand. Der KMU-Beraterverband empfiehlt deshalb im ESG-Berichtswesen auf Digitalisierung zu setzen. Mit geeigneter Software ließen sich Daten effizient sammeln, analysieren und zur Verbesserung der ESG-Leistung nutzen.

Organisatorische Regeln müssen Digitalisierung begleiten

Eine der zentralen Herausforderungen des ESG-Reportings ist die Vielzahl der geforderten Daten aus verschiedenen Unternehmensbereichen. Software-Lösungen wie der SAP Sustainability Control Tower würden hier Unterstützung bieten durch Funktionen wie Datenvalidierung, Dashboards und druckfertige Berichte, so die Berater.

Wichtig seien allerdings auch klare organisatorische Regeln, definierte Verantwortlichkeiten und Berichtszyklen. Es müsse allen klar sein, wer wann welche Daten bereitzustellen habe. Ein „Single Point of Truth“, also ein einheitlicher Datenbestand für ESG-Daten, helfe enorm, verlässliche Berichte zu erstellen.

Auch für die CO 2 -Bilanz gebe es bereits passende Software-Lösungen, heißt es beim KMU-Beraterverband. Auch diese Aufgabe sei nämlich nicht trivial. So müssen dazu sowohl die direkten Emissionen (Scope 1), die indirekten Emissionen durch zugekaufte Energie (Scope 2) und Emissionen entlang der Wertschöpfungskette (Scope 3)

erfasst werden.

Mehr zum Thema

Übersicht zum ESG-Reporting und den Vorgaben

Nutzen Sie die Vorteile unseres

Premium-Abos. Lesen Sie alle Artikel aus Print und Online für

0 € 4 Wochen / danach 189 € jährlich Nachrichten aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren

Lesen Sie auch