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Innovationen

Immer weniger Patente von freischaffenden Erfindern

Baden-Württemberg gilt als Tüftlerland schlechthin, doch im Bundesländervergleich nur auf Platz drei, wenn es um Patentanmeldungen von freischaffenden Erfindern geht. Deren Bedeutung für Innovationen geht bundesweit Jahr für Jahr zurück.

Andreas Männel ist ein freier Erfinder, der im vergangenen Jahr mit dem Artur-Fischer-Erfinderpreis für seine Kabelendkappe zur schnellen Kabelverlegung in Leerrohren ausgezeichnet wurde.

dpa/Daniel Karmann)

München/Stuttgart. Sie sind häufig Maschinenbauingenieure, kommen in der Mehrzahl aus Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen und fast immer männlich: die freien Erfinder in Deutschland. Doch deren Bedeutung für Innovationen nimmt immer mehr ab, wie das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) zur Erfindermesse in Nürnberg am vergangenen Wochenende mitteilte.

Insgesamt registrierte die Münchner Behörde im vergangenen Jahr 1835 Patentanmeldungen von freien Tüftlern. Das entspricht einem Anteil von 5,1 Prozent an allen Patentanmeldungen in Deutschland. 2022 hatte der Anteil noch bei 5,9 Prozent gelegen. „Auch wenn ihre Gesamtzahl zurückgeht, sind freie Erfinderinnen und Erfinder ein wichtiger Teil unserer Innovationslandschaft“, kommentierte DPMA-Präsidentin Eva Schewior die Entwicklung.

Baden-Württemberg gilt zwar als Stammland der Erfinder und Tüftler, schließlich stammt unter anderem Dübel-König Artur Fischer aus dem Südwesten. Doch im Bundesländerranking reicht es aktuell nur noch zu Platz drei. Die meisten Patente, genau 470, haben freie Erfinder aus Bayern angemeldet, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 363 und Baden-Württemberg (307).

Frauenanteil bei Patentanmeldelungen leicht gestiegen

Und auch wenn man die Zahl der Patentanmeldungen ins Verhältnis zur Einwohnerzahl des Bundeslandes setzt, schneidet BadenWürttemberg nicht besser ab. Bayern liegt auch hier vorn, dahinter liegen das kleine Thüringen und Baden-Württemberg,

Als Patentanmeldungen freier Erfinder gelten für die Behörde alle die, bei denen Erfinder und Anmelder ein und dieselbe Person sind. Bei Unternehmen und Forschungseinrichtungen ist dagegen in der Regel die jeweilige Organisation, also der Arbeitgeber des Erfinders, als Anmelder angegeben.

Leicht gestiegen ist binnen eines Jahres der Anteil der Frauen unter den freien Erfindern. 2022 waren 7,6 Prozent der Patentanmelder Frauen, im vergangenen Jahr dann 8,7 Prozent.

Die meisten Erfindungen werden im Maschinenbau gemacht. Über 40 Prozent aller Anmeldungen kamen aus diesem Technologiesektor. Andere Bereiche, wie Bauwesen, Elektrotechnik oder Chemie spielen im Vergleich dazu nur eine untergeordnete Rolle.

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