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Laut Umfrage: Homeoffice ist kein Auslaufmodell
MANNHEIM. Zuletzt war öfter davon zu hören, dass namhafte Arbeitgeber beim Thema Homeoffice eher den Rückwärtsgang einlegen und ihre Leute wieder vermehrt ins Büro beordern. Doch in der Breite ist Arbeit im Homeoffice in deutschen Unternehmen weiterhin sehr verbreitet, wie eine aktuelle Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Mannheim belegt.
Befragt wurden rund 1200 Firmen. Es zeigt sich: Hybride Arbeitsmodelle sind weit verbreitet, und es wird erwartet, dass sie in den nächsten zwei Jahren sogar noch zunehmen. Besonders in der Informationswirtschaft, wo 82 Prozent der Unternehmen ihren Mitarbeitern mindestens einen Homeoffice-Tag pro Woche ermöglichen, ist das Arbeiten von zu Hause aus fest etabliert. In der Industrie sind es 48 Prozent.
Großunternehmen erlauben mehr Homeoffice-Tage
Auffällig ist, dass größere Firmen häufiger mehrere Homeoffice-Tage pro Woche anbieten: 91 Prozent der Großunternehmen in der Informationswirtschaft erlauben mindestens zwei Tage Homeoffice, bei den kleinen Unternehmen sind es nur 55 Prozent. Die Flexibilität der hybriden Arbeitsmodelle scheint also eine Frage der Firmengröße zu sein.
Für Führungskräfte ist diese Situation eine Herausforderung. Wenn Teammitglieder teils von zu Hause aus, teils vor Ort im Büro tätig sind, können die Zusammenarbeit und der Teamzusammenhalt leiden.
Marcus Hein, Führungskräfte-Coach aus Krefeld, empfiehlt, vor allem drei Leitprinzipien zu beachten: Erstens gelte es, bewusst und kontinuierlich viel Klarheit und Transparenz zu schaffen. Klare Kommunikation und transparente Ziele senken Stress und steigern die Produktivität. Gerade, wenn man sich nicht persönlich begegnet, ist dieser Punkt bedeutsam, weil der Austausch schwieriger werde.
Coach empfiehlt regelmäßige Teamevents on- und offline
Zweitens sollten Teamleiter immer wieder Vertrauen und Eigenverantwortung fördern, so Hein. Man sollte Mitarbeitern Raum geben, eigenständig zu arbeiten. Leistungen sollten anerkannt werden. Das stärke die Zufriedenheit und das Engagement im Team.
Drittens sei wichtig, den Teamgeist und die soziale Interaktion zu stärken. Dazu sollten regelmäßige Teamevents stattfinden, sowohl online als auch offline. Virtuelle Kaffeepausen, gemeinsame Projekte oder After-Work-Treffen seien hervorragende Möglichkeiten, um der Distanzierung durch die hybride Arbeitssituation entgegenzuwirken.