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Ausbau der A8

Grünes Licht für den neuen Albaufstieg

Ein wichtiges Infrastrukturprojekt in Baden-Württemberg ist am Start. Nachdem keine Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss eingingen, kann die Südwest-Niederlassung der Autobahn GmbH des Bundes nun mit den konkreten Planungen für den Albaufstieg beginnen.

Die neue Strecke wird durch zwei Tunnel und zwei Brücken um 3,8 km kürzer als bisher und deutlich flacher.

Autobahn GmbH)

Stuttgart. Im vergangenen Dezember erging der Planfeststellungsbeschluss für den Albaufstieg. Seither sind beim Bundesverwaltungsgericht keine Klagen dagegen eingegangen. Die Klagefrist war am 4. März abgelaufen. Damit steht einer Umsetzung des sechsstreifigen Ausbaus der A 8 zwischen Mühlhausen und Hohenstadt aus genehmigungsrechtlicher Sicht nichts mehr im Weg. Die Autobahn GmbH kann nun ihr Baurecht ausüben.

Es seien bereits Projektteams gegründet worden, die sofort loslegen können, meldet die rund 1000 Mitarbeiter starke Niederlassung Südwest. Der konkrete Termin für den Baubeginn könne aber noch nicht benannt werden.

„Wir starten jetzt die Bauvorbereitung“, sagt Christine Baur-Fewson, die Direktorin der Gesellschaft. So würden in den nächsten beiden Jahren die Strecke sowie zwei neue Tunnel und zwei Brücken detailliert geplant. „Erst dann werden die europaweiten Ausschreibungen für die Hauptbaumaßnahme erfolgen“, so Baur-Fewson. Für die Vergaben rechnet sie mit etwa sechs Monaten. „Vorausgesetzt, dass die notwendigen externen Fachkräfte aus Ingenieurbüros und Bauunternehmen zur Verfügung stehen, kann nach erfolgreicher Vergabe der Baustart erfolgen“, erklärt sie.

Das letzte vierspurige Nadelöhr zwischen Stuttgart und Ulm

Der Albaufstieg an der A 8 ist Teil der stark befahrenen Ost-West-Verbindung. Der Abschnitt ist das letzte vierspurige Nadelöhr zwischen Stuttgart und Ulm. Bisher verläuft die Strecke auf geteilten Richtungsfahrbahnen und ist steil und kurvig. Daher gilt sie auch als Stauschwerpunkt. Der neue Streckenverlauf aus dem Filstal nach Merklingen soll daher flacher und 3,8 Kilometer kürzer werden. Die Strecke soll über zwei Brücken und durch zwei Tunnel führen.

Die Bauwirtschaft im Südwesten begrüßt, dass nun Baurecht besteht. „Sobald Planungsreife hergestellt ist, hoffen wir, dass die Ausschreibungen schnell auf den Markt kommen“, sagt Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg. Die Branche hofft, dass möglichst viele der hiesigen Bauunternehmen zum Zuge kommen. „Die Autobahn GmbH ist gut beraten, wenn sie die Qualitäten der baden-württembergischen Unternehmen in ihre Ausschreibungen einbindet“, sagt Möller. „Wir haben im Südwesten ausreichend kompetente Firmen, die alle Leistungen für solch große Infrastrukturprojekte anbieten.“

Ein Flaschenhals für das Großprojekt könnte allerdings das „komplizierte Planungsrecht“ werden, warnt Möller. „Wir hoffen, dass erkannt wird, dass uns die ein oder andere Planungsvorschrift hemmt“, sagt er. Das wiege umso schwerer, da die Baubehörden knapp mit Personal besetzt seien.

Die Autobahn GmbH hat mit den Vorbereitungen längst begonnen. „Es wurden Gutachten erstellt und Pläne mit den Anrainergemeinden, den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Verbänden und beteiligten Behörden abgestimmt“, so das Unternehmen. Zudem seien Regelungen für den Grunderwerb, also den Ankauf oder die Anmietung der für den Bau wichtigen Grundstücke, getroffen worden. Für die Bauvorbereitung und die Ausführungsplanung werde nun der bereits laufende Grunderwerb nochmals verstärkt. Die begonnenen Baugrunduntersuchungen werden fortgesetzt, ebenso wie die artenschutzrechtlichen Maßnahmen. Sichtbar sind die schon in diesem Monat begonnenen Baumfällarbeiten im Bereich des künftigen Tunnelportals Himmelschleife im Gostal.

Baubeginn erst nach Baufreigabe durch den Bund

Voraussetzung für einen Baubeginn ist die Baufreigabe durch den Bund. Wenn diese erfolgt ist, sind eine ganze Reihe provisorischer Baustraßen und Brücken notwendig, um Baumaterial und -maschinen anzuliefern, damit der künftige Baustellenverkehr nicht durch die Anliegergemeinden führt. Zudem soll ein Entwässerungssystem die Wassermengen aus dem Tunnelbau wieder dem Grundwasser zuführen.

Film zum Albaufstieg

Die A 8 gehört im Bereich des Albaufstiegs zu den ältesten Autobahnstrecken Deutschlands. Die Albabstiegstraße wurde 1937, die Albaufstiegstraße 1957 mit jeweils zwei Fahrstreifen fertiggestellt. Seitdem wurden sie nicht mehr nennenswert ausgebaut. Zur Visualisierung des geplanten Ausbauprojekts bietet die Autobahn GmbH einen Film an: Projekt-Detail | Die Autobahn GmbH des Bundes

Albaufstieg

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