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Serie: Nachhaltigkeit im Betrieb

Fassadenbegrünung wirkt wie eine Klimaanlage für Betriebsgebäude

Unternehmen können mit begrünten Fassaden nicht nur ökologischen Nutzen generieren, sondern auch die Betriebskosten senken. Denn die Bepflanzung kann im Sommer kühlen und im Winter eine zusätzliche Isolierung darstellen.

Die begrünte Fabrikfassade bei Birkenmaier in Breisach-Niederrimsingen rund 100 Meter lang und 16 Meter hoch.

Flor-Design GmbH)

Breisach. In Breisach-Niederrimsingen in Südbaden hat die Firma Birkenmeier, spezialisiert auf Produkte für die Gestaltung von Gärten, Terrassen und Außenanlagen, vor knapp fünf Jahren eine weitreichende Entscheidung getroffen: Die Fassade ihrer neuen, 10 000 Quadratmeter großen Werkshalle ist seither saftigem grün. Das innovative Projekt zeigt, wie Nachhaltigkeit und Ästhetik Hand in Hand gehen können. „Mit jedem grünen Gebäude steigt die Nachfrage weiter“, berichtet Klaus Wegenast, Landschaftsarchitekt und Mitglied der Geschäftsführung bei der Freiburger Firma Flor-Design, die mit dem System “Green City Wall“ selbst eine Lösung für grüne Fassaden anbietet.

Fassadenbegrünung bringt eine ganze Reihe an Vorteilen mit sich, gerade auch für mittelständische Unternehmen. Zum einen reduziert sie die Umgebungstemperatur – ein Punkt, der angesichts steigender Sommerhitze immer wichtiger wird. Grünflächen wirken wie natürliche Klimaanlagen: Sie spenden Schatten und kühlen durch Verdunstung.

Pflanzen filtern Feinstaub und verbessern das Mikroklima

Die Pflanzen an der Fassade filtern zudem Feinstaub aus der Luft, verbessern das Mikroklima und leisten einen Beitrag zur Biodiversität. Auch der Schallschutz profitiert, denn das Grün absorbiert Straßenlärm effizient. Für Unternehmen wie Birkenmeier spielt zudem das Image eine Rolle: Eine grüne Fassade signalisiert Umweltbewusstsein und kann als Aushängeschild dienen.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Fassaden zu begrünen. Klassische Varianten setzen auf Kletterpflanzen wie Efeu oder wilden Wein, die an Rankhilfen wachsen – kostengünstig und relativ pflegeleicht. Fortschrittlichere Ansätze nutzen modulare Begrünungssysteme mit integrierten Bewässerungs- und Nährstoffversorgungseinheiten wie etwa die „Green City Wall“. Die Systeme bieten volle rolle über das Pflanzenwachstum und eignen sich besonders für Gebäude mit speziellen architektonischen Anforderungen.

Instandhaltungskosten werden gesenkt

„Entscheidend ist eine gute Planung“, erklärt Wegenast. „Es gibt für jede Fassade eine passende Begrünungslösung, doch die langfristige Pflege sollte von Anfang an mitgedacht werden.“

Die Kosten für eine Fassadenbegrünung variieren stark. Während einfache Rankhilfen bereits mit wenigen tausend Euro realisierbar sind, können Hightech-Systeme auch mal 1000 Euro und teils auch deutlich mehr pro Quadratmeter kosten. Doch es lohnt sich, genauer hinzusehen. Eine begrünte Fassade reduziert die Energiekosten: Im Sommer bleibt das Gebäude kühler, so dass weniger klimatisiert werden muss. Im Winter wirkt die Begrünung isolierend und senkt den Heizbedarf. Unternehmen profitieren zudem von niedrigeren Instandhaltungskosten, da die Pflanzen die Fassade vor Witterungseinflüssen schützen. Zuschüsse und Förderprogramme können die Anfangsinvestitionen abfedern.

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