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Kolumne: Wirtschaft

Zweifel an Aleph Alpha sind kein Grund zum Aufgeben

Aleph Alpha, Deutschlands große Hoffnung von einem europäischen Champion für Künstliche Intelligenz, sieht sich Zweifeln an der Leistungsfähigkeit seines Sprachmodells gegenüber. Keine gute Nachricht im globalen Wettrennen, bei dem die Wettbewerber in den USA und China mit Geld geradezu zugeschüttet werden. Doch auch kein Grund klein beizugeben.

Hoffnungsträger Aleph-Alpha-Gründer Jonas Andrulis.

Sebastian Gabriel/picture alliance for DLD/Hubert Burda Media)

Als Ende November 2022 der Chatbot ChatGPT von OpenAI für Schlagzeilen in den Technologiemedien sorgte, warf das plötzlich auch ein Schlaglicht auf Aleph-Alpha-Gründer Jonas Andrulis. Auch er arbeitete an einem vergleichbaren Sprachmodell. Der ehemaliger Apple-Manager und KI-Experte nährte in Deutschland die große Hoffnung von einem europäischen Champion für generative Künstliche Intelligenz, der es mit den dominanten US-Technologiekonzernen aufnehmen könne. „Wo sonst nur große amerikanische und chinesische KI-Konzerne das Sagen haben, spielt jetzt ein baden-württembergisches Jungunternehmen in der Weltspitze mit“, lobte Ministerpräsident Winfried Kretschmann noch im Januar.

Anwender hadern mit Qualität des Aleph-Alpha-Sprachmodells Luminous

Doch an der Erfolgsgeschichte des Heidelberger Start-ups werden nun Zweifel laut. Wie Medien berichten, lande die Technologie bei Tests weit hinter der Konkurrenz, Anwender würden mit der Qualität des Aleph-Alpha-Sprachmodells Luminous hadern.

Zwar hatte Aleph Alpha Ende 2023 von Investoren eine Kapitalspritze über 500 Millionen Dollar bekommen. Beteiligt waren unter anderem Lidl-Eigentümer Dieter Schwarz über sein neu gegründetes KI-Zentrum Ipai, der Softwarekonzern SAP sowie der Technologiekonzern Bosch. Doch das ist vergleichsweise wenig. Dagegen hat etwa Weltmarktführer Open AI geschätzte 13 Milliarden Dollar eingeworben. Elon Musks KI-Unternehmen hatte vor kurzen sechs Milliarden Dollar von Investoren eingesammelt, ohne überhaupt ein funktionierendes Produkt vorweisen zu können, meldet die F.A.Z.

Baden-Württembergs Stärken liegen in seinem Innovationsökosystem

Doch davon sollte man sich hierzulande nicht entmutigen lassen. Nach dem Motto „Du hast keine Chance, aber nutze sie“, sollten alle Player ihre Kräfte bündeln. Denn Baden-Württembergs Stärken liegen in seinem einzigartigen Innovationsökosystem aus Universitäten, Forschungseinrichtungen und Technologieführern, das bislang von der Politik koordiniert wird.

Hoffnung macht dabei etwa der geplante Innovationspark Künstliche Intelligenz ( Ipai ) in Heilbronn, an dem auch Aleph Alpha als Partner beteiligt ist. Das Land fördert das Projekt mit 50 Millionen Euro. Die Stiftung des Lidl-Gründers Dieter Schwarz steuert weitere 50 Millionen Euro bei. Auf rund 23 Hektar soll eine Art kreisrunder KI-Stadtteil entstehen, der Platz für rund 5000 Beschäftigte bieten soll. Eine gute Antwort auf den harten globalen Wettbewerb. Denn nur mit gebündelten Kräften werden auch hierzulande Innovationen entstehen, die dem Land der Tüftler und Erfinder die Türen in die KI-Zukunft öffnen werden.

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