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Drees und Sommer wächst in der Krise
Stuttgart . Drees und Sommer legt eine positive Bilanz für das Jahr 2023 vor. Der Umsatz ist um über 196 Millionen Euro auf 900 Millionen Euro gewachsen (Vorjahr 703,7 Mio. Euro). Das operative Ergebnis ist um 18 Millionen Euro auf 102,7 Millionen Euro gestiegen, meldet das auf Bau und Immobilien spezialisierte Beratungsunternehmens mit Hauptsitz in Stuttgart.
„Wir haben den Blick konsequent nach vorne gerichtet“
„Bereits in den Vorjahren haben wir uns vorausschauend auf das veränderte Marktumfeld eingestellt“, sagt Steffen Szeidl, einer der drei Vorstände von Drees und Sommer. Deshalb agiere man heute aus einer Position der Stärke. Mit neuen und innovativen Leistungen will das Unternehmen auf veränderte Marktanforderungen reagieren. „Anstatt auf andere zu zeigen, über die schwierige Marktsituation zu lamentieren oder sich über fehlende politische Anreize und veraltete Bauvorschriften zu beschweren, haben wir den Blick konsequent nach vorne gerichtet“, heißt es im Geschäftsbericht.
Einer der wesentlichen Umsatztreiber sind industrielle Auftraggeber „Vor allem die Chipindustrie erwartet einen großen Aufschwung, der von Neuansiedlungen, Kapazitätserweiterungen und der Nachfrage nach neuen Technologien angetrieben wird“, erklärt Vorstand Dierk Mutschler. Neben einer leistungsfähigen Fabrikplanung konzentriere man sich auf die Reduzierung der CO 2 -Emissionen der Industrie. Dafür verfolgen die Ingenieure die Idee der Sektorkopplung. „Industrie, Mobilität, Wärme und Strom dürfen nicht länger isoliert betrachtet werden“, erklärt Mutschler. Vielmehr müssten alle Stakeholder branchenübergreifende Partnerschaften eingehen, um gemeinsam die Energiewende zu schaffen.
Drees und Sommer beschäftigt mittlerweile 6000 Mitarbeiter an 63 Standorten. Das Wachstum wird durch gezielte Zukäufe unterstützt. So wurde im vergangenen Jahr die auf grünen Wasserstoff, Sektorenkopplung und Offshore-Wasserstoff spezialisierte Projektberatung Cruh21 in Hamburg oder mit dem Architektur-, Bauberatungs- und Projektsteuerungsbüro Unit4 aus Stuttgart ein Spezialist für komplexe Bauvorhaben im Industriebereich übernommen. Darunter fällt auch eine strategische Partnerschaft mit der Adolf Würth Gruppe für eine digitale Echtzeit-Plattform, die es ermöglicht komplexe Bauprojekte zu steuern.
Schneller Bauen mit dem Gebäudetyp E
Um klimaschonendes Bauen zu beschleunigen, setzt Vorstand Steffen Szeidl auf Innovationen wie den Gebäudetyp E. Das E steht für einfach oder experimentell. Die Politik müsse hier Szeidl zufolge stärker mitziehen. „Bisher braucht es für neue Konstruktionen noch zeitaufwendige Ausnahmegenehmigungen. Der Gebäudetyp E ist dagegen von diesen Vorgaben befreit – solange Belange wie Brandschutz und Umweltstandards erfüllt werden.“