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Kolumne

Die Wasserbatterie: Eine gute Idee − aber leider ohne Zukunft

Die Kombination von Windkraft und Pumpspeicherwerk im Naturstromspeicher Gaildorf galt einst als Vorzeigeprojekt für die Energiewende. Doch weil die technologische Entwicklung derzeit so rasant verläuft, ist die gute Idee nach nur etwas mehr als einem Jahrzehnt schon überholt und wird ad acta gelegt.

Die Windräder auf den Höhen des Schwäbisch-Fränkischen Waldes über dem Kochertal bei Gaildorf werden weiter Strom liefern, doch das geplante Pumpseicherwerk, dass die Sockel der Windräder als Oberbecken nutzen wollte, wird nicht fertig gebaut.

Naurtstromspeicher Gaildorf)

Schnelllebigkeit prägt unsere Zeit, das ist für uns Normalverbraucher vor allem in der digitalen Welt tagtäglich spürbar. Das Tempo der technologischen Entwicklung nimmt gefühlt immer mehr zu und auch deren Einfluss auf den Alltag. Doch die Schnelllebigkeit gilt auch für klassische ingenieurtechnische Bereiche, wie das Beispiel der Gaildorfer Wasserbatterie zeigt. Gute Idee, dachten Umweltexperten und Politiker ebenso wie der laienhafte Beobachter, als die Kombination aus Windkraftanlagen und Minipumpspeicherwerk ab 2011 geplant und ab 2016 schließlich gebaut wurde. Damals dachte man, dass damit ein wesentliches Problem der Energiewende, die Schwankungen in der Erzeugung, ausgeglichen werden könnte. Denn das Projekt im schwäbisch-fränkischen Wald sollte nur der Probelauf werden. 300 potenzielle Standorte hatten die Initiatoren alleine in Deutschland ausgemacht.

Doch die gute Idee wurde von der Entwicklung in der Batterietechnologie überrollt. Lithium-Ionen-Speicher sind heute so billig und effizient, dass es großtechnische Anlagen aus Beton, die selbst im Miniformat zig Millionen kosten, nicht mehr braucht. Selbst wenn die Wasserbatterie, wie einst geplant, schon 2018 in Betrieb gegangen wäre, hätte sich die Anlage dauerhaft wohl nicht gerechnet. Und in Serie gegangen wäre sie angesichts der technischen Entwicklung sicher nie.

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