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Bundesweites Modellprojekt

Die Vier-Tage-Woche reduziert Stress bei Mitarbeitern

Ein halbes Jahr haben mehr als 40 Unternehmen und Organisationen unter wissenschaftlicher Begleitung die Vier-Tage-Woche getestet. Die Mitarbeiter fühlten sich durch das neue Arbeitszeitmodell weniger gestresst und zufriedener, hat die Studie der Universität Münster ergeben. 

Die Ergebnisse der bislang größten Studie zur Wirkung einer 4-Tage-Arbeitswoche wurden jetzt vorgestellt.

dpa/Fabian Strauch)

Stuttgart. Die Zufriedenheit steigt, der Stresslevel sinkt – so lassen sich kurz die Effekte der Vier-Tage-Woche beschreiben, die in einem Modellprojekt unter der wissenschaftlichen Leitung der Universität Münster ermittelt wurden. 45 Unternehmen und Organisationen, darunter auch öffentliche, wie Kindergärten, hatten ein halbes Jahr lang die wöchentliche Arbeitszeit auf vier Tage verkürzt. Auch acht baden-württembergische Arbeitgeber beteiligten sich an dem Projekt, das von der Berliner Unternehmensberatung Intraprenör und der Non-Profit-Organisation „4 Day Week Global“ initiiert wurde.

Harald Urban, Inhaber eines Steuerberaterbüros mit 16 Mitarbeitern in Schönaich (Kreis Böblingen), sprach bei der Vorstellung der Ergebnisse davon, dass die Vier-Tage-Woche die Kreativität seiner 16-köpfigen Belegschaft deutlich gesteigert habe. Ähnlich äußerte sich der Mannheimer Unternehmensberater Martin Kübel gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Arbeitszeitverkürzung senkt Produktivität nicht

Ob die Verkürzung der Arbeitszeit durch eine höhere Produktivität ausgeglichen wird, hat die Studie nicht eindeutig klären können. Selbstauskünfte der Geschäftsführung und der Mitarbeiter stützten jedoch die Annahme, dass sich die Produktivität während des Pilotprojekts verbesserte, erklärt Studienleiterin Julia Backmann. Und Kennzahlen der Unternehmen wie Umsatz und Gewinn seien im Vergleich zum Vorjahr trotz der geringeren Arbeitszeit konstant geblieben oder sogar leicht gestiegen.

Zusätzliche Überstunden sind in den teilnehmenden Firmen nicht angefallen. Stattdessen seien Prozesse optimiert und Meetings verkürzt oder deren Anzahl reduziert worden. Da sich die beteiligten Mitarbeiter insgesamt mental und körperlich deutlich besser fühlten, brachte allerdings beim Krankenstand keine wesentliche positive Veränderung.  

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