Themen des Artikels

Um Themen abonnieren und Artikel speichern zu können, benötigen Sie ein Staatsanzeiger-Abonnement.Meine Account-Präferenzen

Unternehmensbeteiligungen

Die Familien Porsche und Piech wollen auf Einkaufstour gehen

An Porsche und Volkswagen ist Porsche SE, die Familienholding der deutsch-österreichischen Auto-Dynastie schon lange beteiligt. Nun will der Konzern mit Sitz in Stuttgart, seine Unternehmensbeteiligungen auf eine breitere Basis stellen.

Der Aufsichtsrat der Porsche SE um den Vorsitzenden Wolfgang Porsche hat zusammen mit dem Vorstand eine offensivere Einkaufspolitik beschlossen.

dpa/Jan Woitas)

Stuttgart. Die Dachgesellschaft der Autobauer Volkswagen und Porsche, die  Porsche SE,  will sich in Zukunft breiter aufstellen und peilt auch größere Beteiligungen an anderen Unternehmen an. „Unsere finanziellen Mittel geben uns erheblichen Spielraum für potenzielle Investitionen in weitere Kern- und Portfoliobeteiligungen“, sagte Finanzchef Johannes Lattwein in Stuttgart. Bisher hält die Holding der Familien Porsche und Piëch als  Kernbeteiligungen hauptsächlich größere Aktienpakete am VW-Konzern und dem Stuttgarter Sportwagenbauer  Porsche.

Porsche SE steigt bei Flix-Bus und -Train ein

Daneben hat die Porsche SE (PSE) zuletzt kleinere Beteiligungen an Unternehmen aus dem Mobilitätsumfeld gekauft. In dieser Woche verkündeten die Stuttgarter , sich im Rahmen eines Co-Investments mit dem schwedischen Finanzinvestor EQT beim Münchener Bus- und Bahnportal Flix zu beteiligen. Der Umfang beläuft sich allerdings nur auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag.

Zusammen mit der Kühne-Holding des Hamburger Logistik-Milliardärs Klaus-Michael Kühne hatte EQT bereits Anfang Juli angekündigt, 35 Prozent an Flix zu kaufen. Das «Handelsblatt» taxierte das Investment unter Berufung auf Finanzkreise auf insgesamt rund 900 Millionen Euro.

Die PSE Holding ist mit 12,5 Prozent unmittelbar an der Porsche AG beteiligt. Dazu kommt eine Beteiligung mit Stimmrechtsmehrheit am Volkswagen-Konzern, der wiederum die Mehrheit an dem Stuttgarter Sportwagenbauer hält.

Schwaches VW-Ergebnis drückt auf den Familien-Konzern durch

Sonstigen Beteiligungen spielen bislang eine untergeordnete Rolle im Portfolio: Neben der Bewertung der VW-Anteile (51,9 Milliarden Euro) und derjenigen der Porsche AG (10,4 Milliarden Euro) machten diese zum Stichtag Ende Juni lediglich einen Wert von 138 Millionen Euro aus.

Im ersten Halbjahr hat die Porsche SE wegen der Probleme im VW-Konzern weniger Gewinn gemacht. Unter dem Strich sackte das Nachsteuerergebnis um knapp acht Prozent auf 2,13 Milliarden Euro ab. Das Beteiligungsergebnis am VW-Konzern sank. Effekte aus der Beteiligung an der Porsche AG wirkten sich hingegen positiv aus.

Das Ergebnis nach Steuern bei der PSE wird maßgeblich von den beiden Kernbeteiligungen beeinflusst. Sowohl bei Volkswagen als auch bei der Porsche AG waren die ausgewiesenen Nettogewinne im ersten Halbjahr gesunken. Gemeinsam mit dem VW-Konzern hatte auch die Porsche SE Anfang Juli ihre Ergebnisprognose für das Jahr gesenkt.

Schulden aus Börsengang von Porsche ein Stück abgebaut

Den durch den Porsche-Börsengang im 2022 angehäuften Schuldenberg verringerte die Holding zur Mitte des Jahres demnach auf rund 5,0 Milliarden Euro. Ende März hatte die Verschuldung noch bei rund 5,8 Milliarden Euro gelegen. Vor allem die von VW und der Porsche AG erhaltenen Dividenden kamen dem Unternehmen hierbei zugute. Die Prognosen für das Nachsteuerergebnis und die Nettoverschuldung für 2024 bestätigte das Management. ( lsw )

Nutzen Sie die Vorteile unseres

Premium-Abos. Lesen Sie alle Artikel aus Print und Online für

0 € 4 Wochen / danach 189 € jährlich Nachrichten aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren