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Das Klett-Areal wird zum IBA-27-Projekt
Stuttgart. Während sich die Landeshauptstadt schwertut, ihre kommunalen Projekte für die Internationale Bauausstellung (IBA) 27 ins Laufen zu bringen, sind private Bauherren deutlich flotter. Die Klett-Gruppe um den bekannten Schulbuchverlag will ihren Campus im Stuttgarter Westen neu gestalten und damit ein Zeichen für nachhaltige Stadtentwicklung setzen. Am Donnerstag dieser Woche wurde die Kooperationsvereinbarung zwischen der Klett-Gruppe und der IBA 27 unterzeichnet. Das jüngste Projekt der Bauausstellung soll bis zu deren Start in drei Jahren abgeschlossen werden, wie der Familienkonzern mitteilte.
Zeitgemäße Arbeitsplätze und neue Räume für Kommunikation sind zwei zentrale Anliegen, die Klett mit dem Umbau verwirklichen will. Dazu soll der Stammsitz am Stuttgarter Feuersee neu geordnet werden.
Campus soll durch Entsiegelung grüner werden
Klett war vor 124 Jahren an den heutigen Standort gezogen, um genug Platz für seine neuen Druckmaschinen zu haben. Die Druckerei und ein Plakatinstitut dominierten damals noch das Geschäft des Verlags.
Im Lauf der Jahrzehnte wurde das 11.500 Quadratmeter große Gelände immer weiter bebaut. Heute sind es 17 Gebäude einschließlich des 1954 errichteten Hauptgebäudes an der Rotebühlstraße, das heute unter Denkmalschutz steht.
Das Berliner Architekturbüro Bruno Fioretti Marquez hat das Konzept für die Neugestaltung des Klett-Areals geliefert. Danach sollen zwei Gebäude komplett abgebrochen werden, um Raum für mehr Grünflächen zu schaffen. So soll unter anderem an einen zentralen Platz des Campus ein kleiner Baumhain angelegt werden. Ein Neubau soll das bestehende Ensemble ergänzen. Acht Bestandsgebäude werden im Zuge der Neuordnung umgebaut.
Die Unternehmensgruppe setzt nicht nur durch die Begrünung und Entsiegelung von Flächen auf Nachhaltigkeit. So sollen auch Materialien aus den Abbrucharbeiten für Neu- und Umbau eingesetzt werden. „Mit der Transformation des Areals zeigen wir, dass eine Ökologisierung urbaner Räume möglich ist“, erklärte der Vorstandschef der Klett-Gruppe, Philipp Haußmann, bei der Vertragsunterzeichnung.
Projekt soll ein Bekenntnis zum innerstädtischen Standort sein
Dieser Ansatz ist auch einer der Gründe, warum Kuratorium und Aufsichtsrat der IBA 27 beschlossen haben, das Klett-Areal in den Reigen der Projekte aufzunehmen. „Das kluge Konzept verbindet Fragen nach der Zukunft der Arbeit mitten in der Stadt mit Maßnahmen zur Klimaanpassung und der Schaffung grüner Freiräume,“ sagte IBA-Intendant Andreas Hofer.
Für Hofer und Haußmann ist der Umbau am bestehenden Standort auch ein Bekenntnis zum innerstädtischen Standort und gegen die Abwanderung ins Umland. Damit werde die „bestehende Stadt sensibel weiterentwickelt“, so Hofer.