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CO2-Netz für ganz Deutschland kostet rund 14 Milliarden Euro
Stuttgart/Berlin. Vor wenigen Wochen hatte Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Güne) angekündigt, den rechtlichen Rahmen für die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid schaffen zu wollen. Nun hat die Branche, die am stärksten darauf angewiesen ist, erste Rahmendaten für die dazu erforderliche Infrastruktur vorgelegt.
Nach einer in dieser Woche erschienenen Studie des Vereins Deutscher Zementwerke (VDZ) müsste für den Transport des Gases von Zement- und Kalkwerken sowie Abfallverbrennungsanlagen zur Nordsee, in deren Untergrund das CO 2 eingelagert werden soll, 4800 Kilometer Leitungsnetz gebaut werden. Die Kosten dafür veranschlagt der Verband auf rund 14 Milliarden Euro.
Leitungsnetz muss bis 2035 betriebsbereit sein
„Der Aufbau einer CO 2 -Infrastruktur in Deutschland ist für Branchen mit hohen unvermeidbaren CO 2 -Emissionen essenziell“, erklärte VDZ-Präsident Christian Knell, der im Hauptberuf Deutschland-Chef von Heidelberg Materials und ehrenamtlich Vizepräsident des Industrieverbandes Steine Erden Baden-Württemberg ist.
Knell drängt die Politik in Sachen CO 2 -Abscheidung zur Eile. Der Rechtsrahmen müsse bis spätestens Ende 2024 stehen, wenn die Projekte in den betroffenen Branchen wie geplant umgesetzt werden sollen. Das Pipelinenetz, dass so angelegt werden soll, dass allen bestehenden Zementwerke und Müllverbrennungsanlagen maximal 50 Kilometer davon entfernt sind, sollte nach Ansicht der Studienautoren bis 2035 einsatzbereit sein. Bei einer späteren Inbetriebnahme könne die angestrebte Klimaneutralität bis 2045 nicht erreicht werden.