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Bosch erwartet einen Wärmepumpen-Boom ab 2026
Wernau/Wetzlar. Wegen der Auseinandersetzungen um das Gebäudeenergiegesetz der Bundesregierung sind zuletzt bei der Bosch Home Comfort Group − früher Bosch Thermotechnik − deutlich weniger Wärmepumpen bestellt worden. „Die lange unklare Förderung hat Ende vergangenen und Anfang dieses Jahres zu einem starken Rückgang bei der Nachfrage nach Wärmepumpen in Deutschland geführt,“ erklärte Geschäftsführer Jan Brockmann gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Der Chef der Bosch-Heizungssparte mit Hauptsitz in Wetzlar und einem großen Standort in Wernau (Landkreis Esslingen) rechnet damit, dass sich diese Delle noch bis zur Mitte des Jahres hinziehen wird. Danach erwartet er eine Erholung. „Wir sind vorsichtig optimistisch, dass ab der Jahresmitte 2024 die Nachfrage nach Wärmepumpen und Wärmepumpen-Hybriden in Deutschland wieder ansteigt“, erklärte Firmenchef Brockmann bei der Vorstellung der Bilanz für 2023.
Entspannung bei Wärmepumpen erst im zweiten Halbjahr erwartet
Deutlich schwieriger seien hingegen die grundsätzlichen wirtschaftlichen Bedingungen in Deutschland, speziell im Bausektor. „In diesem und nächstem Jahr werden sich Sanierung und Neubau wohl erstmal nicht nachhaltig erholen“, sagte Brockmann. Danach hänge vieles von den durch die Politik gesetzten Anreizen in diesem Bereich ab.
Im vergangenen Jahr konnte die Bosch-Tochter deutlich zulegen. Der Umsatz wuchs um elf Prozent auf fünf Milliarden Euro. Gemessen am Umsatz habe das Wärmepumpen-Geschäft in Deutschland um 84 Prozent, das mit hybriden Heizsystemen um 46 Prozent zugelegt. Die Zahl der Mitarbeiter lag mit rund 14 600 Menschen leicht höher als im Vorjahr. Verkaufszahlen oder das Ergebnis nannte die Bosch Home Comfort Group nicht.
Neues Werk für Wärmepumpen wird in Polen gebaut
Um auf den Hochlauf des Wärmepumpenmarkts, den das Unternehmen ab 2026 erwartet, vorbereitet zu sein, soll bis 2030 rund eine Milliarde Euro investiert werden. Ein erheblicher Teil davon fließt allerdings ins Ausland. Rund eine Viertelmilliarde investiert die Bosch-Heizungssparte alleine für den Aufbau eines neuen Werks für die Wärmepumpenproduktion im polnischen Dobromierz. In Wernau wurde bereits ein neues Labor mit Testständen für Wärmepumpen, Wärmepumpen-Hybride und Lüftungen eingerichtet.
Ausbauen will der Heiztechnik-Konzern auch seine Services über die Produktion hinaus. Dazu gehört die Fernwartung, die Schulung von Installateuren und der neue Fundement-Bau für Wärmepumpen.