Berufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd umfassend saniert
Schwäbisch Gmünd. Nach über 40 Jahren im Betrieb war der Gebäudekomplex der Kreisberufsschulen in Schwäbisch Gmünd dringend sanierungsbedürftig. Viereinhalb Jahre dauerten die Arbeiten, um die Gebäude innen wie außen zu modernisieren.
Begonnen wurde die Generalsanierung zu Ostern 2019. Im ersten Schritt wurde ein neuer Serverraum eingerichtet, um sicherzustellen, dass in den Gebäudeteilen, in denen gerade nicht gebaut wurde, immer verlässlich Unterricht gehalten werden konnte. Denn alle Arbeiten fanden im laufenden Schulbetrieb statt.
Das gesamte Projekt, das der Landkreis über einen Architektenwettbewerb an KTL Architekten aus Rottweil als Generalplaner vergeben hatte, wurde in vier Bauabschnitten umgesetzt. Zunächst wurden die hörsaalartigen Fachräume für die Naturwissenschaften entkernt und neu gestaltet. Dies betraf alle drei Schulen, die im Zentrum untergebracht sind (siehe nebenstehenden Beitrag).
Schadstoffe mussten im gesamten Gebäude beseitigt werden
Danach wurden die Werkstätten der Gewerblichen Schule in Angriff genommen. In Schwäbisch Gmünd findet etwa Berufsschulunterricht für Friseure, die Gold- und Silberschmiede oder Anlagenmechaniker im Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk statt. Anschließend wurden die weiteren Bereiche des Gebäudekomplexes, der nach Angaben des Landratsamts über rund 25 000 Quadratmeter Nutzfläche verfügt, erneuert.
Wie bei Gebäuden aus den 1970er-Jahren oder früher üblich, war zu Beginn aller Bauabschnitte eine umfangreiche Schadstoffsanierung erforderlich. Die Gebäudeteile wurden bis auf das Beton-Tragwerk und das Kalksteinmauerwerk zurückgebaut. Ausgebaut und dann erneuert wurden laut Landratsamt Fenster, Fassadenverkleidungen, Bodenbeläge, Trennwände, Deckenverkleidungen, Wandbeläge, Heizkörper, Leuchten, Lüftung und die sanitäre Ausstattung. Zudem wurde eine neue Lüftungsanlage eingebaut, die den Luftaustausch in den Klassenzimmern sicherstellt.
Der Landkreis als Schulträger nutzte die Generalsanierung, um die Grundrisse der Räume anzupassen. So wurden Räume, die nach heutigen Anforderungen zu klein sind, zu größeren zusammengelegt und die Flure zu den Innenhöfen geöffnet. Dadurch sind die Flure nun sehr viel heller als vor dem Umbau und haben an Aufenthaltsqualität deutlich gewonnen, heißt es aus der Kreisverwaltung. Die dort eingerichteten Lerninseln und Rückzugsorte würden von den Schülern inzwischen gerne genutzt. In den Klassenzimmern wurden neue, 86 Zoll große interaktive Monitore installiert, um eine moderne Unterrichtsgestaltung zu ermöglichen.
Auch der äußere Anblick des Berufsschulzentrums hat sich nach der Sanierung grundlegend gewandelt. Die bisherige, kleinteilige Fassade wurde durch eine neue, gedämmte Verkleidung ersetzt. Diese schimmert – je nach Lichteinfall – schwarz, grau oder in einem Bronzeton.
Kosten- und Zeitplan trotz Corona und Inflation eingehalten
Im Zuge der Generalsanierung wurde das Berufsschulzentrum um 880 Quadratmeter Nutzfläche erweitert. In diesem Neubau-Trakt entstanden nach Angaben der Planer zehn zusätzliche Klassenzimmer.
Trotz der Schwierigkeiten in der Coronapandemie-Zeit habe der Zeitplan für das aufwendige Projekt eingehalten werden können, so das Landratsamt. Und auch die Kosten seien trotz der drastischen Preissteigerungen im vergangenen Jahr im Rahmen geblieben. Gegenüber der Schätzung zum Zeitpunkt der Baufreigabe habe es nur eine Kostenüberschreitung von 0,8 Prozent gegeben.
Daten und Fakten auf einen Blick
Vorhaben : Generalsanierung Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd
Bauherr : Ostalbkreis
Generalplanung :
KTL Architekten, Rottweil
Bauzeit :
4/2019 bis 9/2023
Kosten :
rund 41,2 Millionen Euro
Förderung :
13,8 Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln