Bauwirtschaft meldet viertes Jahr in Folge mit rückläufigen Umsätzen

Auch für das laufende Jahr sieht die Bauwirtschaft konjunkturell kein Licht am Ende des Tunnels und fordert von der Politik gegenzusteuern.
Wolfgang Leja)Stuttgart. Der baugewerbliche Umsatz – bezogen auf Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten – ist im Gesamtjahr 2024 preisbereinigt um 3,6 Prozent gesunken. Damit musste die baden-württembergische Bauwirtschaft 2024 im vierten Jahr in Folge einen realen Umsatzrückgang hinnehmen, meldet das Statistische Bundesamt. Besonders stark traf es den Wohnungsbau. Dort machten die Betriebe im vergangenen Jahr ein Umsatzminus von real 13 Prozent.
Ordereingänge im Wirtschaftsbau brechen um mehr als 20 Prozent ein
„Vor allem der Wohnungsbau befindet sich nach wie vor in einer schweren Krise“, erklärt Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg. Gleichzeitig leide der Wirtschaftshochbau unter der gesamtwirtschaftlichen Rezession. Alarmierend ist der deutliche Einbruch der Ordereingänge im Wirtschaftsbau um mehr als 20 Prozent. Etwas günstiger stellt sich die Situation im Wirtschaftstiefbau dar. Möller führt dies auf Investitionen in das Schienennetz, in Stromleitungen und in den Breitbandausbau zurück. Die relativ stabile Entwicklung im öffentlichen Bau könne dies allerdings nicht ausgleichen, so der Verbandschef.
Auch für das laufende Jahr sieht die Bauwirtschaft konjunkturell kein Licht am Ende des Tunnels. Denn die Auftragseingänge seien im vergangenen Jahr über alle Sparten hinweg real um 8,3 Prozent zurückgegangen. Zwar habe es im Wohnungsbau mit plus 2,8 Prozent eine gewisse Stabilisierung gegeben, die Nachfrage bleibe aber auf sehr niedrigem Niveau.
Verbandschef Möller fordert Wachstumsimpulse
Der Bauverband erwartet von der neuen Bundesregierung wirksame Wachstumsimpulse für die Bauwirtschaft und die Gesamtwirtschaft. „Um die Wohnungsnot zu bekämpfen, sind eine Senkung der Grunderwerbsteuer, Verbesserungen bei den KfW-Förderprogrammen und mehr soziale Wohnraumförderung notwendig“, so Möller. Gleichzeitig müssten die Investitionsmittel für die Sanierung und den Ausbau der Infrastruktur bedarfsgerecht erhöht werden.