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Insolvenzverfahren

Baubranche verzeichnet die meisten Firmenpleiten im Land

Die Zahl der Insolvenzanträge ist in Baden-Württemberg im ersten Halbjahr um 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. In der Baubranche sind besonders viele Unternehmen betroffen.

Im Baubereich hatte vor einigen Wochen die Insolvenz des bundesweit tätigen Gerüstbauers Building Partners Group für Aufsehen gesorgt.

imago/stock&people)

Fellbach/Wiesbaden. Nimmt man die Zahl der Firmenpleiten als Maßstab, geht es der Wirtschaft in Baden-Württemberg aktuell deutlich schlechter als in Deutschland insgesamt. Während im Südwesten die Zahl der Firmeninsolvenzanträge im ersten Halbjahr um fast 38 Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten 2023 anstieg, waren es bundesweit nur knapp 25 Prozent. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts und des Landesamts in Baden-Württemberg hervor. Insgesamt registrierte die Landesstatistikbehörde mit Sitz in Fellbach 1245 Insolvenzanträge von Unternehmen bis Ende Juni. Das seien 340 Insolvenzverfahren mehr als ein Jahr zuvor bis zu diesem Zeitpunkt. Von den beantragten Verfahren wurden 852 eröffnet und 393 mangels Masse abgewiesen.

Von den verschiedenen Wirtschaftszweigen ist die Baubranche in Baden-Württemberg rein zahlenmäßig am stärksten betroffen. Hier verzeichneten die Landesstatistiker 229 Insolvenzanträge. Das sind ein Viertel mehr als im ersten Halbjahr 2023. Auf Platz zwei folgt der Handel einschließlich Autowerkstätten mit 195 Insolvenzfällen (plus 41 Prozent) und dem verarbeitenden Gewerbe mit 129 Anträgen. Das sind um die Hälfte mehr als noch ein Jahr zuvor.

Stärkster Anstieg in der Immobilienbranche

Noch dramatischer ist die Entwicklung in der Immobilienbranche. Zwar ist die Zahl der Insolvenzanträge mit 62 nominell nicht allzu hoch. Doch die Steigerungsrate von 226 Prozent gegenüber 2023 zeigt, dass die Krise im Wohnungsbau und der Immobilienentwicklung auch im Südwesten inzwischen voll durchschlägt.

Von den Insolvenzen sind in Baden-Württemberg mehr als 11 300 Arbeitnehmer betroffen. Die meisten fast 3800 sind in der Industrie beschäftigt, aus dem Handel sind knapp 2400 Menschen betroffen.

Am Bau sind es, trotz der hohen Zahl an Insolvenzen, nur 980 Beschäftigte. Das liegt auch daran, dass die Bauwirtschaft in Baden-Württemberg sehr kleinteilig strukturiert ist und größere Bauunternehmen bislang nicht in existenzielle Schwierigkeiten geraten sind.

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