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Bau-Arbeitgeber lehnen Schlichtungsergebnis ab
Stuttgart/Berlin. Das Ergebnis soll Branchenkennern zufolge knapp gewesen sein, doch es reichte nicht. Die Arbeitgeberverbände, der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, sprachen sich mehrheitlich gegen den Schlichterspruch aus, der vor zwei Wochen vom ehemaligen Präsidenten des Bundessozialgerichts, Rainer Schlegel, formuliert worden war.
Für eine Mehrheit wären 85 Prozent Zustimmung aus den Landes- und Regionalverbänden erforderlich gewesen. Doch einige große Landesverbände sollen gegen den Koprpomissvorschlag votiert haben, während die süddeutschen Bauwirtschaftverbände in Baden-Württemberg und Bayern den Schlichterspruch billigten.
Gewerkschaft geht mit alten Forderungen in den Streik
Im Bauhauptgewerbe drohen nun Streiks. Die hatte IG-Bau-Chef Robert Feiger bereits am 1. Mai angekündet, für den Fall, dass die Arbeitgeber gegen das Schlichtungsergebnis votieren. „Die Arbeitgeber wollen diesen Kompromiss aber nicht. Und wenn sie das nicht geben wollen, sollten sie wissen: Dann wird gestreikt! Dann geht es ans Eingemachte“, sagte Feiger bei einer Kundgebung in Bremen.
Die Gewerkschaft will in den Arbeitskampf mit ihrer ursprünglichen Forderung nach 500 Euro mehr für alle Beschäftigten gehen. Der Schlichter hatte 250 Euro mehr Einkommen pro Monat in diesem Jahr und ab April 2025 noch mal 4,15 Prozent mehr im Westen vorgeschlagen.
Den Arbeitgebern ist das mehrheitlich zu viel. Deren Verhandlungsführer Uwe Nostitz erklärte gestern in einer schriftlichen Mitteilung „Über alle Sparten hinweg verzeichnen wir eine real negative Umsatzentwicklung. Der Wohnungsbau steckt zudem in einer tiefen Krise. Diese baukonjunkturelle Realität spiegelt sich leider in dem tendenziell sehr hohen Schlichterspruch nicht wider, wohl aber die Hoffnung auf eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation.“ Hoffnung allein rette aber keine Existenzen in der Krise.