Betrug mit Prominenten-Namen

Wie eine Frau vermeintlich Elon Musk aus Geldnot half

Einem besonders dreisten Telefon-Betrüger saß eine Frau aus Weingarten auf: Sie meinte, Elon Musk höchstpersönlich, dem Tesla-Chef und derzeit reichsten Mann der Welt, aus vermeintlicher Geldnot helfen zu müssen - und überwies 12 000 Euro. Auch eine andere Betrugsmasche unter Missbrauch von Prominenten-Namen findet derzeit viele Opfer.

Ein Betrüger gab vor, Elon Musk zu sein - und hat so einer gutgläubigen Frau Geld aus der Tasche gezogen.

IMAGO/imageBROKER/rafapress)

Elon Musk, dem Tesla-Chef und Plattform X (vormals Twitter)-Besitzer mag es an vielem mangeln, wie zuletzt sein Gespräch mit Alice Weidel und zuvor seine erratischen Auftritte als Trump-Unterstützte gezeigt haben. Die Finanzkraft des reichsten Mannes der Welt stellt allerdings niemand in Abrede.

Der Betrüger hat zunächst ein Vertrauensverhältnis aufgebaut

Gleichwohl hat sich eine gut- und leichtgläubige Frau aus Weingarten (Landkreis Ravensburg) von einem unter seinem Namen auftretenden/agierenden unbekannten Mann 12 000 Euro abschwatzen lassen. Der vermeintliche „Musk“ hat nach Polizeiangaben bei der 43-Jährigen immer wieder über Geldnot geklagt. Daraufhin habe die Frau ihm kurz vor dem Jahreswechsel insgesamt 12 000 Euro gegeben – mittels Überweisungen und über Apple Gift Cards. Den Kontakt hielt der Betrüger mit der Frau über WhatsApp. Vor zwei Monaten hatte er sie mit einer nigerianischen Nummer angeschrieben und ein romantisches Vertrauensverhältnis zu der Frau aufgebaut.

Windige Anlagetipps, angeblich von Prominenten, locken Opfer an

Gar so dreist und direkt gehen andere Telefon- und Onlinebetrüger nicht vor. In der Regel läuft eine noch ziemlich neue Betrugsmasche mit Prominenten – Cybertrading-Fraud oder Trading Scam genannt – anders ab: Meist machen diese, aktuell etwa der Moderator Markus Lanz und Schlagerstar Helene Fischer – angeblich – Werbung für Angebote, die sich zu spät für die arglosen Opfer als unseriös und kostspielig entpuppen. Der Ablauf ist laut Polizei wie folgt: Kriminelle veröffentlichen auf Nachrichtenportalen oder Social-Mediaseiten Anzeigen, die wie redaktionelle Artikel von Zeitungen oder TV-Anstalten aussehen.

Darin werden nichtsahnende Promis zitiert und mit Foto gezeigt. Diese verraten, wie sie mit todsicheren Geldanlagen vermeintlich ein Vermögen gemacht haben. Über Links werden „Interessierte“ dann auf Anlage-Plattformen weitergeleitet und dort ein Kontakt zu vermeintlichen Anlageberatern hergestellt. Diese bauen mitunter über Wochen hinweg durch ständige Anrufe ein Vertrauensverhältnis zu ihren späteren Opfern auf. Diese werden ermutigt, in Raten in eine Kryptowährung wie Bitcoins oder andere Anlagen zu investieren. Die Kriminellen versprechen hohe Renditen.

Das Geld freilich wird nicht angelegt – sondern verschwindet auf Nimmerwiedersehen in kriminellen Netzwerken.

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