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Landespreis

Schwäbischer Dialekt-Krimi mit Verspätung bald im TV?

Zehn Jahre nach seiner Premiere in den Programmkinos sorgt der schwäbische Heimatkrimi „Mord im Heiligenwald“ erneut für Schlagzeilen: Das Werk von Birgit Kohl und Tim Spreng wurde mit dem renommierten Landespreis für Dialekt ausgezeichnet. Die große Frage, die nun viele Fans bewegt: Wird der Film endlich im Fernsehen zu sehen sein?

„Mord im Heiligenwald“: Der schwäbische Krimi könnte bald den Sprung ins Fernsehen schaffen.

BRN-Pixel - stock.adobe.com)

Tannhausen . 2014 gedreht, ohne externe Förderung und mit einem Ensemble aus Laiendarstellern, landete der Krimi aus dem Ostalbkreis einen Überraschungserfolg in den Kinos. Über 20 000 Zuschauer lockte der Film damals an, doch der Sprung ins Fernsehen blieb bislang aus. Regisseurin und Drehbuchautorin Birgit Kohl erinnert sich in der „Schwäbischen Post“: „Wir haben alles versucht, aber bei den Sendern sind wir abgeblitzt.“ Ein Hindernis könnte der schwäbische Dialekt gewesen sein, vermutet sie: „Schwäbisch hat einfach nicht den Stellenwert wie bayrisch oder österreichisch. Vielleicht versteht man es auch schwerer, wenn man nicht hier aufgewachsen ist.“

Endlich Anerkennung mit dem Landespreis für Dialekt

Nun, zehn Jahre später, erfuhr der Film die längst überfällige Würdigung. Bei einer feierlichen Preisverleihung im Stuttgarter Schloss übergab Ministerpräsident Winfried Kretschmann persönlich den Landespreis für Dialekt in der Kategorie „Film“ an Kohl und Spreng. Kretschmann lobte den Film: „Er gehört unbedingt ins Fernsehen“, wird er in der „Schwäbischen Post“ zitiert. Er setzte sich dabei direkt für eine TV-Ausstrahlung ein und stellte den Kontakt zur SWR-Programmdirektorin Anke Mai her.

Der Preis ist Teil einer breiten Dialektoffensive der Landesregierung, die Dialekte als Ausdruck regionaler Identität und Vielfalt fördern will. Neben „Mord im Heiligenwald“ wurden auch das Comedy-Duo timundjani und Sängerin Sandhya Hasswani ausgezeichnet.

Für Tim Spreng, der nicht nur die Regie führte, sondern auch der Produzent des Films war, stehen die Chancen für eine Ausstrahlung im Fernsehen heute besser denn je. Seine Karriere hat sich seit dem Erfolg des Heimatkrimis weiterentwickelt: Mit der international gefeierten Musikdokumentation „Witch – We Intend to Cause Havoc“ machte er sich auch international einen Namen. Derzeit arbeitet er an einem Dokumentarfilm über Inklusion im Bergsport.

Spreng zeigt sich optimistisch: „Die Auszeichnung hat uns noch einmal in den Fokus gerückt.“

Für Fernsehsender hat er bereits vorgesorgt: Es gibt sowohl eine Langfassung des Films mit 122 Minuten als auch eine kürzere Version von 95 Minuten. Zudem könnte der Film bei Bedarf mit hochdeutschen Untertiteln ausgestrahlt werden.

Dialekt im Fernsehen – eine aufstrebende Akzeptanz?

Die Debatte um Dialekte im deutschen Fernsehen ist nicht neu, doch immer mehr Stimmen setzen sich für eine stärkere Präsenz von regionalen Sprachen ein.

Martin Kistler, der Vorsitzende des Dachverbands der Dialekte Baden-Württemberg, sieht einen positiven Trend: „Es kann nicht sein, dass Dialektsprecher im Fernsehen immer nur als komische Nebenfiguren oder Bösewichte auftreten.“ Der Erfolg von „Mord im Heiligenwald“ könnte diesem Wandel zusätzlichen Schub verleihen.

Förderung und Anerkennung der regionalen Sprachvielfalt

Der Landespreis für Dialekt in Baden-Württemberg wurde in diesem Jahr zum ersten Mal verliehen. Diese Auszeichnung ist Teil einer umfassenderen Dialektoffensive der Landesregierung und steht auf einer breiten Basis: Denn sie geht auf eine fraktionsübergreifende Initiative aus dem Landtag zurück.

Der Landespreis für Dialekt soll künftig alle zwei Jahre an wechselnden Orten in Baden-Württemberg vergeben werden. Die Gesamtpreissumme beträgt 60 000 Euro, verteilt auf sechs Kategorien.

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