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Fünf Preisträger und noch mehr Gewinner
Stuttgart. Ein Abend voller Anerkennung – das war die Verleihung des Staatsanzeiger Awards im alten Stuttgarter Schloss. „ Wegweisende Initiativen zu würdigen, die die Entwicklung unserer Gesellschaft positiv beeinflussen“, so definierte der Geschäftsführer des Staatsanzeiger-Verlags, Alexander Teutsch , den Zweck des Preises. Die Anforderung haben die 75 Bewerbungen alle erfüllt, ganz besonders aber die Preisträger aus Sulz am Neckar, Walzbachtal (Kreis Karlsruhe), von der Schwäbischen Alb, den Kreisen Karlsruhe und Rastatt sowie aus Baden-Baden und aus Bad Rappenau (Kreis Heilbronn).
Das Rahmenthema lautet Vernissage
Etwa hundert Gäste hatten sich in der großen Halle des alten Stuttgarter Schlosses versammelt. Zwischen den Säulen waren Stellwände mit Schautafeln aufgestellt, die über die drei nominierten Projekte je Kategorie Auskunft gaben: Wie bei einer Vernissage, und so lautete auch das Rahmenthema der Veranstaltung, zu der Ulms Alt-Oberbürgermeister Ivo Gönner (SPD) eine Festrede beisteuerte.
Oscar-Verleihung, goldene Kuverts und Freudenrufe
Etwas Oscar-Verleihung war das schon, wenn Staatsanzeiger-Chefredakteur Rafael Binkowski einen der fünf goldenen Briefumschläge öffnete. Als er den Namen „ Sulz besser machen“ für die Kategorie Bügerbeteiligung vorlas, hallten Freudenrufe durch den Applaus und die Bürgerbeteiligungsgruppe holte ihre Trophäe ab, die Antje Gerhardy, Bildhauerin aus Nürtingen, gestaltet hatte.
Bewerbungen aus ganz Deutschland
Die Bewerbungen kamen meist aus Baden-Württemberg, doch einige erreichten den Verlag auch aus entfernten Regionen, etwa aus Geestland, einer Nachbarstadt Bremerhavens. Bürgermeisterin Gabi Kasten (CDU) fährt dort mit ihrem Lieferwagen die Weiler und Ortschaften an und hält Bürgersprechstunden ab.
Besonderer Preis in Baden-Württemberg
Sie hatte sich in der Kategorie „Bürgermeister:in in Mission“ beworben. Warum? „In Niedersachsen gibt es keinen vergleichbaren Preis“, sagt die Bürgermeisterin. Mit ihrer Idee des mobilen Rathauses kam Kasten auf Platz zwei, hinter der Idee „ Rent a Bürgermeister “ ihres Walzbachtaler Kollegen Timur Özcan (SPD).
Hohes Bewerber-Niveau beim Staatsanzeiger Award
Aber egal ob erster, zweiter oder dritter Platz, generell war das Niveau der Projekte sehr hoch, so Städtetag-Geschäftsführer Ralf Broß gegenüber dem Staatsanzeiger. Der erfahrene Kommunalpolitiker hat viele Projekte entdeckt, die funktionierende Stadtgesellschaften belegen und wie ein Leuchtturm über die eigene Gemeinde hinaus wirken.
Nachhaltigkeit in unterschiedlichen Aspekten
Das kann auch für das Projekt „ Fit für die Schule “ aus Bad Rappenau gelten, bei dem Ehrenamtliche Flüchtlingskinder auf die Schule vorbereiten, und das den Award „Kommune für Alle – Soziale Teilhabe“ gewonnen hat. „Das Projekt ist nachhaltig, weil es dauerhaft stattfindet. Man kann es in jeder Kommune wiederholen“ – so sieht es die Jury.
Einvernehmliche Entscheidungen
Dort hatten sich bei mehreren Sitzungen Experten meist aus Verbänden und Ministerien versammelt und oft kontrovers, ergebnisoffen und konstruktiv diskutiert und ein einvernehmliches Ergebnis gefunden. „Ich hatte nach jeder Sitzung immer einen neuen Blick auf die Projekte“, sagt Stella Grießmayer , Stabsstellenleiterin Digitalisierung beim Städtetag.
Charakter der Projekte hat sich gewandelt
Grießmayer gehört mehrere Jahre der Jury für den Digitalisierungspreis an, bei dem heute viel mehr die Digitalisierung selbst im Mittelpunkt stehe, Früher ging es mehr um den verfolgten Zweck, etwa Bürgerbeteiligung. Doch auch um die ging es beim Siegerprojekt der Kategorie „Digitalisierung und Information“, der interkommunalen Kooperation aus Mittelbaden „ Re@di – regional.digital “ , einer Plattform für gemeinsame Digitalprojekte der Verwaltung.
Breites Aufgabenspektrum
Wie vielfältig kommunale Aufgaben sind, zeigt der Vergleich zum Preisträger „Kultur und Tourismus“. Sechs Höhlen in den Tälern von Ach und Lone, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehören, werden beim Projekt „ Weltkultursprung “ sichtbar gemacht. Einerseits modernste Digitalisierung, andererseits Steinzeitkunst: Das ist das preiswürdige kommunale Aufgabenspektrum.
Preis mit Vorgeschichte
Der Staatsanzeiger Award ist ein Folgepreis der „Leuchttürme der Verwaltung“. Diese wurden seit 2015 alle zwei Jahre je Ausgabe zu Einzelthemen wie Bürgerbeteiligung, Integration oder Digitalisierung veranstaltet. Mit der Einführung des Staatsanzeiger Award im Jahr 2021 findet die Verleihung im Jahresrhythmus statt.