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Nachgehakt: Hochbauverwaltung

Wie Landesgebäude klimaneutral werden

Der Ausbau der Photovoltaik auf Landesgebäuden wird vorangetrieben und auch die Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energien ist ein Thema, mit dem sich der Landesbetrieb Vermögen und Bau befasst. Das machte Finanzstaatssekretärin Gisela Splett bei der Vorstellung des Geschäftsberichts deutlich.

Auch ein Landesgebäude: das Schloss Ludwigsburg. Es wurde gerade erst an das Fernwärmenetz der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim angeschlossen.

IMAGO/Augst/Eibner-Pressefoto)
Wie viel Geld fließt in Sanierung, Modernisierung und Neubauten?

Die Staatliche Vermögens- und Hochbauverwaltung hat im vergangenen Jahr in diesen Bereich 1,053 Milliarden Euro investiert. 476 Millionen flossen ins Sanierung und Modernisierung, 419 Millionen in Bauunterhalt und 158 Millionen Euro in Neubauten.

Welche Bedeutung hat der Klimawandel für Vermögen und Bau?

Eine sehr große. Für die Landesverwaltung gibt es klare Klimaziele: Bis 2030 soll eine Netto-Treibhausneutralität erreicht werden, bis 2040 will die Landesverwaltung klimaneutral sein. Ein zentraler Hebel dabei ist der CO2-Ausstoß der landeseigenen Gebäude. Er muss deutlich gesenkt werden. Und somit hat Vermögen und Bau eine Schlüsselrolle, wenn es um die Klimaneutralität der Landesverwaltung geht.

Was wird getan, um die Klimaneutralität des Gebäudebestands zu erreichen?

Das Klima- und Energiekonzept der landeseigenen Liegenschaften wurde fortgeschrieben. „Wir haben erheblich an Tempo zugelegt“, sagt Finanzstaatssekretärin Gisela Splett (Grüne). Zentrale Themen sind für die Landesgebäude die Wärmewende im Keller und die Stromwende auf dem Dach, so Splett.

Bei mehr als 8000 Gebäuden, darunter viele historische Gebäude, wie etwa Schlösser, ist das nicht immer einfach, wie Andreas Hölting, Direktor von Vermögen und Bau erläutert. Denn jedes Gebäude ist anders. So ist bei einem historischen Schloss eine energetische Sanierung in der Regel nicht möglich. Statt dessen wird auf eine klimaneutrale Wärmeversorgung gesetzt. Hier liegt nach Angaben Spletts der größte Hebel. Das zeigt das Beispiel Ludwigsburg. Das Residenzschloss wurde gerade erst an das Fernwärmenetz der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim angeschlossen. Die Umstellung von Erdgas auf Fernwärme spart jährlich rund 400 Tonnen CO und entspricht einer Reduktion um 80 Prozent.

Ein anderes Beispiel für die Wärmewende bei Landesgebäuden ist die Universität Konstanz. Mit einer Großwärmepumpe am Bodensee sollen hier jährlich 4000 Tonnen CO eingespart werden. Vermögen und Bau arbeitet zudem eng mit Kommunen zusammen, die derzeit ihre Wärmekonzepte entwickeln und umsetzen. Gerade Landesgebäude sind häufig auch bei Wärmenetzen große Abnehmer, sagt Splett.

Wie kommt man beim Ausbau der Photovoltaik auf Landesgebäuden voran?

In der Vergangenheit war von der Opposition im Landtag immer wieder kritisiert worden, dass es auf vielen Landesgebäuden keine PV-Anlagen gibt. „Wir haben hier erheblich an Tempo zugelegt“, sagt Splett. 170 000 Quadratmeter Dachfläche seien inzwischen mit PV belegt. Allein im vergangenen Jahr seien 32 000 Quadratmeter hinzugekommen. Ein Wert, den Vermögen und Bau in diesem Jahr mindestens wieder erreichen will, wie Hölting sagt.

Beim PV-Ausbau kommt es auch darauf an, was technisch machbar ist und sich noch rechnet. Viele Dächer müssen zunächst auch von der Statik her geprüft werden. Hinzu kommen oftmals geeignete Elektroinstallationen, auf die eine PV-Anlage gesetzt werden kann. Das erfordert oft mehr Zeit, Elektroarbeiten und einen längeren Vorlauf für die Installation, erläutert Hölting. Auch Investoren werden beim PV-Ausbau eingebunden.

Mit welchen Problemen kämpft Vermögen und Bau?

Neben den Preissteigerungen der vergangenen Jahre ist es vor allem der Fachkräftemangel. Und dabei besonders der Bereich der Ingenieurtechnik. „Hier ist der Arbeitsmarkt leer gefegt“, sagt Hölting. Deshalb wird nicht allein über soziale Medien und ein eigenes Karriereportal für die Arbeit bei Vermögen und Bau geworben. Auch über Traineeprogramme werden künftige Mitarbeiter an den Landesbetrieb herangeführt.

Staatliche Vermögens- und Hochbauverwaltung

Die Staatliche Vermögens- und Hochbauverwaltung gilt als einer der wichtigsten Auftraggeber für Bauwirtschaft und Handwerk. Sie gliedert sich in die beiden Landesbetriebe Vermögen und Bau sowie den Bundesbau. In dieser Woche hat die Staatliche Vermögens- und Hochbauverwaltung ihren Geschäftsbericht für 2023 vorgelegt. Dieser ist erstmals komplett digital erschienen.

https://vbv-geschaeftsbericht.de

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