Themen des Artikels

Um Themen abonnieren und Artikel speichern zu können, benötigen Sie ein Staatsanzeiger-Abonnement.Meine Account-Präferenzen

Positionspapier

Verkehrssektor verfehlt Klimaziele

Aus einem Positionspapier des Sachverständigenrats geht hervor, dass der Verkehrssektor seine Klimaziele verfehlt. Durch den Klimawandel wird außerdem auch die für den Verkehr notwendige Infrastruktur zerstört.

Ein Drittel der CO2-Emissionen kommt aus dem Verkehrsbereich. Foto: IMAGO/imagebroker

IMAGO/imagebroker)

Stuttgart. Der Mobilitätssektor verfehlt seine Klimaziele. Darauf wies der Klima-Sachverständigenrat Baden-Württemberg diese Woche in einem Impulspapier hin. Im vergangenen Jahr sind die Emissionen gegenüber 2022 sogar um 0,3 Prozent gestiegen und liegen auf dem Niveau von 1990. Das geht auch aus dem Klima-Mobilitätsmonitor des Verkehrsministeriums hervor. Darin zeigt das Ministerium transparent auf, wo das Land bei welchem Ziel steht und wo es eigentlich stehen sollte.

Klima-Sachverständigenrat macht neun Vorschläge für Verkehrssektor

„Die Landesregierung hat sich viel vorgenommen, was den Klimaschutz angeht“, sagt Sven Kesselring von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Geislingen an der Steige. Das Mitglied im Klima-Sachverständigenrat zeichnet federführend für das Papier verantwortlich. „Vor allem im Verkehr können die Ziele aber nur erreicht werden, wenn wirklich das gesamte Repertoire der Klimapolitik genutzt wird“, sagt er. Der Klima-Sachverständigenrat hat neun Vorschläge erarbeitet, die der Mobilitätswende zusätzlichen Schwung verleihen sollen. Dazu zählen Reallabore, Mobilitätsbudgets als Anreiz für klimafreundliches Verhalten, Beratungsgutscheine, um Unternehmen bei der nachhaltigen Mobilitätsplanung zu unterstützen und auch Bildungsformate zur Unterstützung der Bürger und Informationsnetzwerke für nachhaltige Mobilität. Für die Sachverständigen ist auch klar: Die Mobilitätswende wird es ohne die Mitarbeit der Bevölkerung vor Ort, der Unternehmen und Verbände nicht geben.

Bei einer Veranstaltung in dieser Woche hob Verkehrsstaatssekretärin Elke Zimmer (Grüne) hervor, dass der Verkehr in Baden-Württemberg für ein Drittel der CO 2 -Emissionen verantwortlich ist. Damit ist er auch ein wichtiger Treiber des Klimawandels, der wiederum die notwendige Verkehrsinfrastruktur immer wieder zerstört, die die Grundlage für das Leben und Wirtschaften im Land bildet. Allein die Überschwemmungen im Juni im Land hatten massive Auswirkungen: 50 Millionen Euro kostet allein die Beseitigung der Schäden an den Landstraßen, Geld was an anderer Stelle für Straßensanierungen, Hangsicherungen und Brücken fehlt. Ein Teil der betroffenen Bahninfrastruktur ist bis heute noch nicht wieder funktionsfähig, so Zimmer.

In der Schweiz wird mit einer Kostenanalyse gearbeitet

Fachleute stellten Lösungen vor, um die Infrastruktur in den Städten klimaresistenter zu machen: Mehr Grün, Schwammstadtprinzip. Und sie forderten, dass es nun an die Umsetzung gehen müsse. Wie das funktionieren kann, zeigt der Blick in die Schweiz. Dort wird eine Kostenanalyse möglicher Infrastrukturschäden durch Starkregen, Hochwasser und andere Klimafolgen gemacht, um festzulegen, wo welche Maßnahmen notwendig sind. (schl)

Nutzen Sie die Vorteile unseres

Premium-Abos. Lesen Sie alle Artikel aus Print und Online für

0 € 4 Wochen / danach 189 € jährlich Nachrichten aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren

Lesen Sie auch