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Tarifstreit

Verdi ruft zum Warnstreik am Flughafen Stuttgart auf

Im Tarifstreit des öffentlichen Diensts zündet Verdi die nächste Eskalationsstufe. Die neue Warnstreikwelle zielt auf empfindliche Infrastruktur.

Reisende müssen sich am Flughafen Stuttgart auf Einschränkungen durch den Warnstreik einstellen.

IMAGO/Depositphotos)

Stuttgart. Der für Montag angekündigte ganztägige Warnstreik am Stuttgarter Flughafen wird nach Einschätzung des Airport-Betreibers massive Auswirkungen auf die Reisenden haben. Fluggäste müssten damit rechnen, dass die Airlines nur einen Teil der geplanten Flüge durchführen würden, teilte die Flughafen Stuttgart GmbH mit. 

Ursprünglich geplant sind an dem Airport für Montag 177 Starts und Landungen. Die Gewerkschaft Verdi rief die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und der Bodenverkehrsdienste dazu auf, ganztägig ihre Arbeit niederzulegen. Auch an weiteren Flughäfen wurde für Montag zu Warnstreiks aufgerufen.

Am Flughafen Stuttgart sind mehrere Serviceunternehmen und Flugzeugabfertigungsgesellschaften zur Streikbeteiligung aufgerufen, deren Mitarbeitende zum Beispiel beim Check-in oder beim Transport von Fluggästen und deren Gepäck eingesetzt sind. 

Wer für diesen Tag einen Flug ab Stuttgart gebucht hat, sollte sich im Internet informieren oder sich mit der Airline oder dem Reiseveranstalter in Verbindung setzen, teilte der Betreiber weiter mit. Verdi rechnete im Vorfeld mit rund 200 Teilnehmern an dem geplanten Warnstreik. 

Hintergrund ist der Tarifstreit mit Bund und Kommunen, in dem Mitte März die nächste Verhandlungsrunde ansteht. Zuletzt legten Beschäftigte in Kranken- und Pflegeheimen sowie in Kindergärten und anderen sozialen Einrichtungen die Arbeit nieder. Auch ein größerer Teil des Personals beim börsennotierten und einstmals kommunalen Flughafenbetreiber Fraport wird noch nach den Tarifregeln des öffentlichen Dienstes bezahlt. Zudem sind die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste zum Warnstreik aufgerufen. 

In der laufenden Tarifrunde wurden bereits die Flughäfen in Köln, Düsseldorf, Hamburg und München bestreikt, wo es jeweils zu zahlreichen Flugausfällen gekommen war. Am Frankfurter Flughafen hielten die öffentlich Bediensteten zuletzt im März 2023 einen Warnstreik ab – damals zeitgleich abgestimmt mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). 

Bislang kein Angebot der Arbeitgeber

Die Gewerkschaft kritisiert, dass die Arbeitgeber von Bund und Kommunen in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen Mitte Februar kein Angebot vorgelegt hätten. Verdi fordert eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich, und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage. 

Die Arbeitgeber haben diese Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die Tarifverhandlungen werden am 14. bis 16. März 2025 in Potsdam fortgesetzt. (dpa/lsw)

Einen Ticker zu den aktuellen Entwicklungen der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst finden Sie hier.

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