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Interview

Tourismus-Staatssekretär Patrick Rapp: „Tirol und Südtirol sind uns voraus“

Tourismus-Staatssekretär Patrick Rapp informiert bei den Nachbarn im Süden. Er hat eine Delegationsreise nach Österreich und Südtirol unternommen. Im Interview mit Rainer Lang spricht er über seine Erfahrungen.

Fußball: vor der EM, Besichtigung des Mannschaftshotels der dänischen Nationalmannschaft. Patrick Rapp (CDU), Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus von Baden-Württemberg, nimmt an einer Presserunde teil. Im Hotel Fritz Lauterbad wird die Dänische Nationalmannschaft während der Fußball EM das Teamquartier beziehen.

dpa/Tom Weller)

Staatsanzeiger:

Welche Ziele haben Sie verfolgt?

Patrick Rapp: Mit den Reisezielen Tirol und Südtirol wurden bewusst zwei touristisch äußerst relevante Regionen in Europa in den Fokus genommen, die wirtschaftlich viel stärker als Baden-Württemberg vom Tourismus abhängig sind, deren Gästestruktur jedoch ähnlich ist. Die Reise hatte zum Ziel, Einblicke in die Arbeit der genannten Destinationen zu bekommen, um hieraus gezielt Impulse für den baden-württembergischen Tourismus zu erhalten.

Was hat Sie am meisten beeindruckt?

Nach umfangreichen Zielgruppenanalysen wird dort das touristische Marketing konsequent entlang der Gästeperspektive und der Anforderungen der Gäste ausgerichtet. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Mobilitätskonzepte – Erfassung des Verkehrs in Echtzeitdaten, Durchfahrtsbeschränkungen – sowie der Einsatz neuer Technologien, wie erweiterte Gästekartensysteme. Wie auch in Baden-Württemberg arbeiten beide Destinationen sehr stark am Thema Tourismusbewusstsein und -akzeptanz. Ein Weg, den wir mit unserem Projekt „Tourismus.Bewusst.Stärken“ ebenfalls bereits eingeschlagen haben. Ein weiterer Höhepunkt bildete die Besichtigung des Projekts „Albergo Diffuso“, eines sogenannten Streuhotels in Neumarkt in Südtirol. Es umfasst die Einbeziehung von Leerständen in bestehende Übernachtungs- und Restaurant-Strukturen in der Gemeinde und somit eine Verbesserung der Angebote für Einheimische und Feriengäste.

Was können wir von unseren südlichen Nachbarn lernen?

Wir nehmen mit, dass wir vor ähnlichen Herausforderungen – veränderte Gästeansprüche, Mobilität, klimatische Veränderungen, Fachkräfte, neue Technologien – stehen und diese in ähnlicher Weise angehen. In vielen Bereichen arbeiten alle an ähnlichen Projekten.

Gibt es schon grenzübergreifende Projekte zu Tirol und Südtirol?

Auf dieser Reise sind zunächst wichtige Kontakte entstanden. Grenzübergreifende Zusammenarbeit insbesondere im Bereich Tourismusmarketing, aber auch bei der Entwicklung neuer Technologien im Bereich der Echtzeitinformation für Feriengäste sind angedacht.

Nachhaltigkeit und Klimaschutz – wie steht Baden-Württemberg da?

Neben der Werbung für entsprechende Destinationen wie die Großschutzgebiete – Naturparke, Biosphärengebiete und Nationalpark – geht es auch bei uns um die Einbettung klima- und umweltfreundlicher Standards in die touristischen Angebote. Sowohl Tirol als auch Südtirol sind uns bei der Zielsetzung, verschiedene Elemente beim Klima- und Umweltschutz als Selbstverständlichkeit in betriebliche Abläufe zu integrieren, einen kleinen Schritt voraus.

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