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Tiere sind auch nur Menschen
Mitgefühl ist eine schöne Tugend. So rührt es ans Herz, wenn man die ersten Worte einer Meldung aus dem Landwirtschaftsministerium von Peter Hauk liest. „Wir sind sehr traurig über den Tod unserer … Es ist doch hoffentlich keine Parteifreundin verstorben, von näheren Angehörigen zu schweigen? Nein, eine Luchskatze im Nordschwarzwald hat das Zeitliche gesegnet. „Da keine Behandlung anschlug und zur Vermeidung weiteren Leidens musste das Tier leider eingeschläfert werden“, heißt es weiter. Der WWF würdigt die Luchsin gar als „Pionierin“ eines Auswilderungsprojekts und sprach von einem „tragischen Verlust“.
Nanu? Ist das nicht eine Nummer zu groß auf der Gefühlsskala? Mit solch zarter Anteilnahme am Schicksal eines einzelnen Raub-, pardon Wildtiers hat sich der Christdemokrat fraglos für sämtliche Franz-von-Assisi-Medaillen qualifiziert. Aber hat Hauk, als Oberförster des Landes, nicht 2023 den Abschuss eines Wolfes gefordert, immerhin des engsten Verwandten des besten Freunds des Menschen, dem Hund? Und greift er nicht sogar als passionierter Jäger selbst gelegentlich zur Flinte? Kondoliert er auch den Rehen und deren Ehepartnern und Kindern, die bei einen Luchsangriff, in Stücke gerissen, auf brutale Weise ihr Leben verlieren? Kurzum: Sind hier nicht die Dimensionen verrutscht? Sehr traurig, ja, tragisch ist es, dass die Spanier nach ihrem Sieg gegen uns am Sonntag nach dem vierten EM-Titel greifen und so, vor Deutschland, alleiniger Rekordhalter der Fußballeuropameisterschaft werden könnten. Uups. Auch das ist vielleicht eher einfach nur: schade.