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Lehrerfortbildung digital@regional wird eingestellt
Stuttgart. Unstrittig sind die Zahlen: Seit 2021 haben 18.595 Lehrkräfte an den vom Landesmedienzentrum (LMZ) in der Regel über Drittanbieter organisierten Veranstaltungen teilgenommen, mit stark steigender Tendenz, allein 2024 waren es fast 8500. Unstrittig ist auch die Attraktivität der Pädagogischen Tage, der Zukunftscamps vor Ort oder der Online-Meetings. „Die Fortbildungsreihe ist auf großes Interesse bei den Lehrkräften gestoßen und wurde in Teilnehmendenbefragungen als gut organisiert, inhaltlich gewinnbringend und wertschätzend gelobt“, antwortet Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion.
Und sie gibt einen Überblick über diese behandelten Themen: Digitalisierung und ihre Auswirkungen, Inklusion mit digitalen Medien, Medienbildung, zeitgemäßer und zukunftsorientierter Unterricht sowie Coding und Robotik. Teil der Veranstaltungsreihe seien auch Aktivitäten auf Messen sowie ad hoc-Angebote gewesen, unter anderem um digital@regional zu bewerben.
Schopper verweist auf rückläufige Nachfrage nach Basisfortbildungen
Schopper macht auch auf die grundsätzliche Entwicklung in der Fortbildung nach der Pandemie aufmerksam. „Die Nachfrage nach übergreifenden Basisfortbildungen insgesamt ist jedoch rückläufig, sodass nun die Kapazitäten der amtlichen Lehrkräftefortbildung wieder ausreichen, um den Bedarf zu decken“, so die Kultusministerin weiter. Eine Reihe der in dem Programm etablierten Formate und Veranstaltungen werde jetzt in der amtlichen Lehrkräftefortbildung des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) fortgeführt.
Auch die Zahlen der Teilnehmenden setzt ihr Haus in Relation. Denn in den Jahren 2021 bis 2024 haben insgesamt etwa 265 000 Lehrkräfte an rund 7500 einschlägigen Veranstaltungen des ZSL, des LMZ sowie weiterer Partner besucht. In den vier Jahren standen neun Millionen Euro zusätzlich für verstärkte Anstrengungen zur Fortbildung der Lehrkräfte im Bereich digitaler Lehr-Lern Szenarien bereit, wie es weiter hießt. Das LMZ habe – im Vergleich dazu – für digital@regional jährlich 360 000 Euro aus Landesmitteln eingesetzt.
„Eine Reihe“ von Formaten und Veranstaltungen fortzuführen ist der SPD-Fraktion zu wenig. Ihr Bildungsexperte Stefan Fulst-Blei monierte, dass nicht klar sei, ob und wenn ja welche Programmteile überführt werden. „Das Vorgehen stiftet unnötige Verwirrung bei allen Beteiligten“, sagt der Abgeordnete. Lehrkräfte wendeten sich „mit großem Unverständnis an uns, ausdrücklich bedauernd, dass ein stark nachgefragtes Programm jetzt nicht mehr zur Verfügung steht“. Für eine gelungene Fortbildungsstruktur in aber brauche es „einen klareren Kompass“. Fulst-Blei verlangt zudem mehr Informationen über freie Kapazitäten in der amtlichen Lehrkräfte-Fortbildung,.
Den Lehrern werden zusätzliche Angebote für neue Themen gemacht
Schopper verweist auf die Fortentwicklung der Angebote. Formate und Veranstaltungen hätten sich etabliert und könnten verknüpft werden, erklärt die Kultusministerin. Als Beispiel aus dem herkömmlichen Angebote des ZSL nennt sie Projekte zur Robotik in der Grundschule und zum Computational Thinking in der Sekundarstufe I. Den Themen Programmieren, Robotik, Game-based Learning oder eben Computational Thinking zur Analyse von Problemen werde inzwischen in der Lehrkräftefortbildung große Bedeutung beigemessen. Daher würden im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel zusätzliche Angebote gemacht.
Und das ZSL bieteFortbildungen zum Einsatz Künstlicher Intelligenz im Unterricht und zur Digitalisierung an, etwa unter dem Motto „lernen über@ll“. Ziel sei Lehrende und Lernende bei Nutzung digitaler Medien zu unterstützen mit überfachlichen und didaktischen Informationen und Impulsen „für den schulischen Alltag und darüber hinaus“.
Bei KI in der Schule hat der Südwesten großes Potenzial
Das zuständige Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) sieht Baden-Württemberg im Umgang mit KI in einer besonderen Situation, denn es habe als Land das größte Potenzial in Deutschland. Gerade deshalb sei es wichtig, KI mit dem Bildungssystem zu verknüpfen und die Entwicklung von KI in Baden-Württemberg nachhaltig zu verankern. Auch erste Einsatzgebiete sind identifiziert: KI werde zukünftige Lehrerinnen und Lehrer insbesondere dabei unterstützen, Lesen und Rechnen bei Schülerinnen und Schülern zu fördern.