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Glosse

Sind wir nicht alle ballaballa?

Der Traum vom Fliegen - er lebt, selbst wenn die Polizei und der Bundestrainer das eher skeptisch sehen. Eine Glosse von Michael Schwarz.  

Mut zu(r) Lücke! Damit das K.O. in der K.O.-Phase nicht so schnell kommt - oder lieber noch: gar nicht.

dpa/Christian Charisius)

Der Bomber der Nation ist nicht mehr und das HSV-Kopfballungeheuer trainiert unsere Damen. So ändern sich die Zeiten. Und doch irgendwie nicht. Denn ganz Fußball-Deutschland ist entzückt, wenn einer vom Schlage von Horst Hrubesch die Tore köpft, wenn sie schon keiner mehr so schön reinmacht wie kleines, dickes Müller.

Wobei: „Lücke“, wie sie den Dortmunder Grobmotoriker Niklas Füllkrug nennen, kann vor dem Tor fast alles. Und sein Mut zu(r) Lücke könnte Julian Nagelsmann den Kopf retten beziehungsweise in den Status eines Fußballheiligen versetzen. Doch warten wir erst einmal den Samstag ab. Wenn wir gegen die Dänen verlieren, weil dem älteren Herrn im deutschen Tor in der 89. Minute der Ball durch die Handschuhe rutscht, könnte die Geschichte des jüngsten Bundestrainers aller Zeiten tragisch enden. (Der Wahrheit zuliebe sei erwähnt, dass es einmal einen Reichstrainer gab, Otto Nerz, der noch zwei Jahre jünger war, nämlich erst 34.)

Alter schützt eben nicht vor Torheit und vor Toren schon gar nicht. Damit wollen wir es – sind wir nicht alle ein bisschen ballaballa – für heute bewenden lassen. Und uns einer anderen Geschichte zuwenden. „Wäre Jesus Klimaaktivist?“ sollte auf einem Banner stehen, den Klimaaktivisten am Ulmer Münster anbringen wollten. Sie wollten sich aus einer Höhe von mehr als 70 Metern abseilen. Doch weil die Polizei davon Wind bekam, scheiterte die Aktion. Eigentlich schade: Wenn jemand schon mal hoch steigt – siehe Füllkrug –, soll man ihn machen lassen.

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