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Forsa-Studie

Schulleiter fühlen sich laut Forsa-Studie überlastet

Fast die Hälfte der Schulleiter würde ihren Beruf nicht weiterempfehlen, rund 20 Prozent üben ihre Tätigkeit nicht mehr gerne aus. Das ist Ergebnis einer Forsa-Studie im Auftrag des Verbands Bildung und Erziehung (VBE).

Schulleiter sehen sich laut Forsa-Umfrage mit vielen Problemen konfrontiert. Für 60 Prozent von ihnen ist der Lehrermangel nach wie vor das größte.

picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte)

Stuttgart. Die Studie basiert auf einer repräsentativen Umfrage unter bundesweit 1310 Schulleitungen, davon 250 aus Baden-Württemberg. „Die Anzahl der Schulleitungen, die mit ihrem Beruf unzufrieden sind, hat sich innerhalb von fünf Jahren vervierfacht“, sagte der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand am vergangenen Freitag. „Die Zahlen spiegeln eine schwerwiegende Entwicklung wider“.

Hauptprobleme sind Lehrermangel, Inklusion und Integration

Den Schulleitern würden immer mehr Aufgaben übertragen, so Brand weiter. 36 Prozent von ihnen könnten laut Umfrage diese daher nur noch gelegentlich und manchmal auch gar nicht mehr zu ihrer eigenen Zufriedenheit erfüllen. Das seien mehr als doppelt so viele wie bei der ersten Umfrage dieser Art 2018.

Was sind aus Sicht der Schulleiter die größten Probleme? Das ist für 60 Prozent der Befragten weiterhin der Lehrermangel; im Vorjahr galt dies allerdings noch für 77 Prozent. „Es zeigt nur, dass sich die Schulleitungen an das Problem gewöhnt haben“, so interpretiert das Brand.

Es gibt auch andere Baustellen: So die Inklusion von Kindern mit Behinderung und die Integration von Geflüchteten: 39 Prozent nennen das ein großes Problem – 2022 waren es noch 28 Prozent. Nach wie vor eine Belastung sind aus Schulleitersicht zudem die weiter zunehmende Verwaltungsarbeit und zu wenig Zeit.

Berufsschullehrer fordern schnelles Senken überhöhter Arbeitszeiten

Schopper verweist darauf, dass laut Umfrage die Arbeitszufriedenheit  gestiegen sei: Aktuell sind demnach 20 Prozent unzufrieden, 2020 waren es noch 37 Prozent. Das zeige, so Schopper, „dass an den Schulen allmählich eine gewisse Nach-Corona-Normalität eingezogen ist“.

Der Berufsschullehrerverband (BLV) sieht durch die Umfrage eine Studie der Uni Mannheim bestätigt. Danach arbeiten Schulleiter und Abteilungsleiter über acht Stunden pro Woche zu viel. „Die Überlastung der Schulleitungen und Lehrkräfte mit immer neuen Aufgaben muss aufhören“, fordert der BLV-Vorsitzende Thomas Speck, – und „die deutlich überhöhten Arbeitszeiten der Schulleitungen und Abteilungsleitungen zu senken“. Auch bräuchten diese mehr „Entscheidungsbefugnisse bei der Verteilung von Ressourcen“.

Mehr „Gestaltungsspielraum“ für Schulleiter

Die Unternehmer Baden-Württemberg wollen mehr „Gestaltungsspielraum“ für Schulleiter: „Eigenverantwortung für Profil, Personal und Budget“ sei nötig. Sorge bereitet ihnen die Ganztagsbetreuung in den Grundschulen, für die ab Herbst 2026 ein Rechtsanspruch besteht. Denn rund ein Drittel der Schulleiter erwarte laut Umfrage, „dass eine Ganztagsbetreuung bis dahin nicht sichergestellt werden kann“. Das sei „ein deutliches Alarmsignal“. (sta/crim)

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