Polizist klaut Käse, Männer klauen 2,5 Tonnen Bärlauch: Kuriose Diebstähle
Stuttgart. Das Jahr 2024 hielt die ein oder andere überraschende Nachricht zum Thema Diebstahl bereit. Wir haben die kuriosesten Geschichten für Sie zusammengefasst.
Käseaktion mit schlechtem Ende
Bei einem Verkehrsunfall ist ein mit Käse beladener Sattelzug umgekippt. Ein Polizeibeamter hat während seiner Dienstzeit 180 Kilogramm Käse davon mitgenommen. Er wurde daraufhin wegen Diebstahls angeklagt. Zunächst wurde der Polizeibeamte vom Landgericht freigesprochen. Doch die Staatsanwaltschaft legte Berufung ein.
Das Ergebnis: Der Beamte musste eine Geldstrafe wegen Diebstahls zahlen. Das Verwaltungsgericht suspendiert ihn aus dem Dienst. Ein Knackpunkt: er trug zur Tatzeit eine Waffe.
Mann versteckt sich hinter Brombeerstrauch vor Zöllnern
Im öffentlichen Dienst hat es einen weiteren Vorfall gegeben: Zöllner wollten eine Baustelle im Landkreis Lörrach kontrollieren. Bereits als die Beamten vorfuhren, sei ihnen aufgefallen, wie ein Mann durch eine Lücke im Bauzaun floh. Die Zöllner haben daraufhin die Verfolgung aufgenommen.
Sie entdeckten demnach den Mann auf dem Nebengelände, wie er versuchte, sich hinter einem Brombeerstrauch zu verstecken. Den Angaben zufolge habe der Mann aus Südosteuropa dann den Zöllnern einen gefälschten kroatischen Ausweis gegeben.
Der Arbeiter muss sich wegen des Verdachts der Urkundenfälschung und illegalen Aufenthalts verantworten. Auf den Arbeitgeber werden Ermittlungen wegen des Einschleusens von Ausländern zukommen, hieß es weiter.
2,5 Tonnen Bärlauch: Teure Verwechslung
Im März sollen mehrere Personen in Kupferzell (Hohenlohekreis) fast 2,5 Tonnen Bärlauch gepflückt haben . Der Waldbesitzer hatte die Personen bei der Ernte beobachtet und die Polizei informiert. Als die Polizei eintraf, haben die Verdächtigen gerade den Bärlauch auf einen Laster geladen.
Laut Aussage der Verdächtigen hätten sie von ihrer Firma eine Ernte-Genehmigung für das Gebiet bekommen, aber sich dann im Waldstück geirrt. Da die Ermittler die Aussagen nicht widerlegen konnten, stellte der Staatsanwalt die Ermittlungen ein.
Die Firma, für die die Personen arbeiten, zahlte einen niedrigen vierstelligen Betrag als Entschädigung an den Waldbesitzer.
Küche gestohlen
Auf dem Landesgartenschau-Gelände in Wangen wurde die im Oktober die Küche der Landfrauen gestohlen. Der Herd ging dabei verloren. „Beim Abtransport der Küche verloren die Täter auf der Flucht offenbar den Herd, der einige hundert Meter entfernt schwerbeschädigt gefunden wurde“, teilte die Polizei mit.
Die Unbekannten sollen sich Zutritt auf das umzäunte Gelände verschafft und die Küche aus einem nicht abgeschlossenen Ausstellungspavillon der Landfrauen gestohlen haben. Sie sollen auch Holzmobiliar in dem Pavillon mit rechten Parolen bekritzelt haben. Gegen die Täter wird wegen Diebstahls und der Verwendung verfassungswidriger Parolen ermittelt. Der Schaden wird auf mehrere Tausend Euro geschätzt.
Beinahe am Quarkbällchen erstickt
Außergewöhnlich geht es in Sachen Ladendiebstähle weiter: Ein Jugendlicher soll in einem Supermarkt in Tuttlingen direkt aus der Backwarentheke gegessen haben. Dabei blieb ihm ein Quarkbällchen im Hals stecken. In der Not habe sich der 17-Jährige einen Energydrink geschnappt und versucht das Quarkbällchen herunterzuspülen, sagte ein Polizeisprecher. Doch auch dies half in der Atemnot nicht.
Ein Begleiter wendete schließlich den sogenannten Heimlich-Griff an. Anschließend ging der Jugendliche ohne zu bezahlen durch den Kassenbereich. Er wurde von einer Streife im Bereich des Supermarktes angetroffen und kontrolliert. Auch im Nachhinein habe er nicht den Anschein gemacht, die Lebensmittel bezahlen zu wollen. Ihm droht nun eine Anzeige wegen Ladendiebstahls.
103 Packungen Kaffee beinahe gestohlen
In Kirchheim am Neckar haben Unbekannte in einem Discounter über 100 Packungen Kaffee in einen Einkaufswagen geladen und wollten durch den Eingang wieder raus. Doch sie werden entdeckt. Dabei ertönte ein Signal, wie die Polizei mitteilte.
Zeugen alarmierten einen Angestellten, der die Männer verfolgte. Noch auf dem Parkplatz ließen sie beim Anblick des Angestellten von ihrer Beute ab und flüchteten. Der Wert des Kaffees beläuft sich nach Angaben der Polizei auf knapp 780 Euro.
Nach 51 Jahren: Gestohlene Mittelalterfigur wieder da
Doch es wurde nicht nur gestohlen, 2024 wurde etwas auch Verlorenes wieder gefunden. Eine gestohlene Mittelalterfigur von der Kirchengemeinde Wiesensteig (Landkreis Göppingen) ist bei einer Auktion in der Schweiz nach 51 Jahren aufgetaucht. „Im Jahr 1973 wurde die Skulptur zusammen mit weiteren Heiligenfiguren aus der Pfarrkirche St. Cyriakus gestohlen“, teilte das Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg mit. Seitdem habe jede Spur von ihr gefehlt. Kürzlich sei sie in einem Auktionskatalog aufgeführt gewesen und zufällig von einem Kenner entdeckt worden. Dieser habe die Beamten informiert.
Die Ermittlungen führten laut LKA zu einem Ehepaar, das die 85 Zentimeter hohe Holzfigur aus dem 15. Jahrhundert für die eigene Privatsammlung in einem Handel für Antiquitäten gekauft hatte. Weil das Paar die Sammlung auflösen wollte, sei die Figur in dem Auktionskatalog gelandet.
Die Besitzer seien vom Landeskriminalamt über die Umstände informiert worden. Spontan hätten sie sich dazu bereiterklärt, die Figur der Kirche zurückzugeben.
Friedhöfe haben mit Metalldiebstählen zu kämpfen
Sie schrauben Bronzebuchstaben von Grabsteinen ab, klauen Statuen oder nehmen große Skulpturen mit: Metalldiebe. Diese stehlen seit einigen Jahren in teils großem Stil Grabschmuck von Friedhöfen in ganz Deutschland. So zum Beispiel in Heidelberg: Dort trugen Kriminelle Vasen, Statuen, Kreuze und Leuchten im Wert von rund 50.000 Euro vom Friedhof.
Quellen: dpa/lsw/sta/ph