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Kommentar

Notfallpraxen: So kann es nicht weiter gehen

Telemedizin kann nicht die Lösung sein, wenn die ärztliche Versorgung auf dem Land weiter abnimmt, kommentiert Rafael Binkowski.

Im Gesundheitswesen fehlt es nicht nur an Ärzten, es läuft auch vieles andere schief, schreibt Rafael Binkowski.

IMAGO/Michael Gstettenbauer)

Der Protest gegen die Schließung von 18 Notfallpraxen im Land ist nur die Spitze des Eisberges. Dahinter steckt die breite Sorge gerade in ländlichen geprägten Gebieten, dass die Versorgung immer weiter ausgedünnt wird. Der Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) hat zwar recht, wenn er auf Telemedizin verweist, um Notfälle besser zu erkennen.

Doch das hilft im Zweifel nicht weiter, wenn ein echter Notfall vorliegt. Immer mehr Patienten in die schon jetzt überlasteten Notfallambulanzen zu schicken, wird weder den Patienten noch den Ärzten dort gerecht. Ja, es fehlt an Ärzten, das ist ein Problem auch der Demografie. Und dennoch läuft im Gesundheitswesen vieles schief. Es wird unglaublich viel Geld in das System gesteckt, dennoch fehlt es an allen Ecken und Enden. Das ist auch eine Frage der sinnvollen und gerechten Verteilung der Mittel. Manche Spezialärzte verdienen sich eine goldene Nase, andere viel zu wenig.

Die Politik muss diesen Konflikt lösen. Den Patienten zu unterstellen, Ärzte mit Bagatellen am Wochenende zu belästigen, wie es der Ärzteverbund Medi erklärt, führt in die Irre. Eine gute Versorgung für alle muss in einem der reichsten Länder der Welt möglich sein.

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