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Nationalpark Schwarzwald

Notfallplan für das Auerhuhn

Rund 20 Prozent der insgesamt vermutlich noch etwa 230 Tiere leben im Norden, im nur 100 Quadratkilometer großen Nationalpark Schwarzwald. Im Nationalpark wurde vor eineinhalb Jahren ein Notfallplan für das Auerhuhn gestartet.

Im Nationalpark leben 20 Prozent der Auerhuhnpopulation des Schwarzwaldes.

Arne Kolb/Nationalpark Schwarzwald)

Seebach. Das Auerhuhn gilt als ein Wahrzeichen des Schwarzwalds. Doch wer im rund 6000 Quadratkilometer großen Schwarzwald unterwegs ist, wird die Vögel in der Regel nicht sehen. Denn sie sind sehr scheu. Und es gibt nur noch wenige von ihnen. Denn der rund fünf Kilo schwere Vogel ist im Südwesten vom Aussterben bedroht. Rund 20 Prozent der insgesamt vermutlich noch etwa 230 Tiere lebt im Norden, im nur 100 Quadratkilometer großen Nationalpark Schwarzwald. Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass mindestens 500 Tiere notwendig sind, um den Bestand und das Überleben des Auerhuhns zu sichern.

Im Nationalpark wurde vor eineinhalb Jahren ein Notfallplan für das Auerhuhn gestartet. „Die größten Gefahren für die Auerhühner gehen von der Verschlechterung der Lebensräume und den Störungen durch den Menschen aus“, sagte Raffael Kratzer, Forstwissenschaftler und Wildtiermanager bei der Vorstellung des Plans. Denn Wege zerschneiden die Lebensräume der Tiere und diese Wege werden im Schwarzwald rege genutzt.

Auch in der Brut- und Aufzuchtzeit. „Die Tiere reagieren in dieser sensiblen Zeit empfindlich auf Störungen, halten sich versteckt und können so weder in Ruhe auf Futtersuche gehen, noch in Ruhe balzen oder für ihren Nachwuchs sorgen“, erklärte der Fachmann, der für das Auerhuhnmonitoring zuständig ist.

A ls Schutz für das Auerhuhn, das lichte Wälder mit Freiflächen liebt, werden im Nationalpark die Grinden, die typischen Bergweiden, durch Beweidung und maschinelle Eingriffe offengehalten, vergrößert und vernetzt. Zudem wird die Lenkung der Besucher angepasst. Wege, die durch Brut- und Balzgebiete führen, werden je nach Jahreszeit gesperrt. Zudem werden Bereiche von mindestens 100 Hektar um alle kartierten Balzplätze und die angrenzenden Kükenaufzuchtgebiete konsequent beruhigt. Das soll auch dazu führen, dass Rothirsche sich vermehr in diesem Bereich aufhalten. Denn sie tragen als Weidetiere mit dazu bei, den passenden Lebensraum für das Auerhuhn zu schaffen, etwa indem sie die Heidelbeersträucher kurz halten, sodass der Auerhuhnnachwuchs noch an die begehrten Beeren kommt.

Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) hatte in einer Antwort auf einen Landtagsantrag der Grünen deutlich gemacht, dass die Auerhuhnpopulation auch im Nationalpark nur erhalten werden kann, wenn im gesamten Schwarzwald Maßnahmen zum Schutz umgesetzt werden. Dazu gehört auch, dass Freiflächen nicht zuwachsen.

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