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Porträt der Woche

Nicole Matthöfer leitet die Cybersicherheitsagentur

Es ist das dritte Mal, dass Nicole Matthöfer ins Innenministerium wechselt. Erst schützte sie die Verfassung, dann unter anderem die Bevölkerung. Nun kämpft sie als Chefin der Cybersicherheitsagentur gegen Angriffe aus dem Netz.

Nicole Matthöfer ist die neue Chefin der Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg.

Innenministerium BW)

Innenminister Thomas Strobl (CDU) treibt die Förderung von Frauen in seinem Verantwortungsbereich konsequent voran. Jetzt hat er die langjährige Geschäftsführerin der SPD-Landtagsfraktion, Nicole Matthöfer, zur neuen Präsidentin der Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg (CSBW) ernannt und damit zur Nachfolgerin Ralf Rosanowski, der in den Ruhestand wechselt. Eine versierte Führungskraft nennt der Innenministerin die Bochumerin. Sie selber freut sich über die dritte Rückkehr ins Innenministerium und riesig auf die neue Aufgabe.

Matthöfer hat nach dem Abitur am Graf-Engelbert-Gymnasium in ihrer Heimatstadt an der Ruhr-Universität Rechtswissenschaften studiert, war im Referendariat am Landgericht Dortmund und ab 2004 als Sachgebietsleiterin bei der Finanzverwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen tätig. 2007 wechselte sie nach Baden-Württemberg, zuerst ans Landeskriminalamt als stellvertretende Abteilungsleiterin mit der Zuständigkeit für Personal und Recht.

2011 folgte der erste Wechsel ins damals neu von Reinhold Gall (SPD) geführte Innenministerium. Sie arbeitete als Verfassungsschutzreferentin, rotierte 2013 allerdings in den Landtag und zur SPD-Landtagsfraktion als parlamentarische Beraterin für den Bereich Innenpolitik.

2015 der Wechsel Nummer zwei ins Innenministerium, diesmal unter anderem als Leiterin des Referats Krisenmanagement in der Abteilung Bevölkerungsschutz, als stellvertretende Leiterin des Stabes Flüchtlingsunterbringung und als stellvertretende Leiterin der Zentralstelle. Dann kehrte sie abermals in die SPD-Fraktion zurück: Zur Fraktionsgeschäftsführerin wurde sie mehrfach einstimmig gewählt.

Laut Strobl wird sie jetzt die Gesamtverantwortung für den weiteren Ausbau der 2021 gegründeten Agentur tragen und ist in enger Zusammenarbeit mit dem Innenministerium für die strategische Steuerung und Koordination der Aktivitäten des Landes in diesem Bereich zuständig. Cyberkriminalität habe sich zu einem internationalen und lukrativen Geschäftsmodell für Kriminelle entwickelt, so Strobl, bei dem jedes Jahr ein wirtschaftlicher Schaden in dreistelliger Milliardenhöhe in Deutschland entsteht. Diesen Gefahren im Cyberraum wolle das Land „wirkungsvoll begegnen“. Die Cybersicherheitsagentur ist eine eigenständige Behörde mit einen breiten Aufgabenspektrum Unter anderem werden Beschäftigte des Landes und der Kommunen präventiv geschult oder Lagebilder sowie Warnmeldungen erstellt.

Drei Fragen…

Wie bewerten Sie die bisherige Arbeit der Cybersicherheitsagentur?

Die CSBW nimmt seit ihrer Gründung eine sehr wichtige Rolle ein. Als noch ganz junge Behörde hat sie zunächst ihre Strukturen, Kontakte und Angebote aufgebaut und ist mittlerweile ein wichtiger Baustein in der Sicherheitsarchitektur des Landes. Aus meiner Sicht ist sie bereits nach dieser kurzen Zeit einfach nicht mehr wegzudenken.

Wie wichtig ist Prävention?

Unheimlich wichtig. Ideal ist es natürlich, Cyberangriffe präventiv zu verhindern, statt sie hinterher zu bewältigen. Sei es durch technische Maßnahmen, aber insbesondere auch durch die Schulung und Sensibilisierung der Menschen. Mit Blick auf Wahlen, gesellschaftliche Großereignisse, aber gerade auch Cyberangriffe auf Parteien zeigt sich, dass Cybersicherheit auch essenziell für die Gewährleistung der demokratischen Willensbildung ist.

Wie muss das Angebot weiterwachsen?

Reaktive und detektive Angebote müssen ebenso wie unser Präventionsbereich ausgebaut werden. Die Nachfrage und der Bedarf nach unseren Dienstleistungen sind in allen Bereichen sehr groß, daher würden wir unsere Angebote gerne stetig bedarfsgerecht und zielgruppenorientiert ausbauen.

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