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Kompetenzzentrum Bootskriminalität 

„Mit der Expertise aus Baden-Württemberg werden Fälle in ganz Europa gelöst“

Sportboote und Außenbordmotoren sind laut Innenministerium ein beliebtes Diebesgut. Dagegen gehe man in Baden-Württemberg mit strukturierten Fahndungen, internationaler Zusammenarbeit, offensiven Ermittlungen und Präventionsmaßnahmen vor, wie Staatssekretär Thomas Blenke am Freitag in Konstanz mitteilte. 

Staatssekretär Thomas Blenke (CDU, Mitte) mit Anton Saile, Präsident des Polizeipräsidums Einsatz (links) und Lutz Schönthal, der bei der Wasserschutzpolizeidirektion die Führungsgruppe leitet.

Innenministerium BW)

Konstanz/Stuttgart. Die Maßnahmen der Polizei gegen die Bootskriminalität haben Thomas Blenke zufolge Erfolg. Der Staatssekretär im Innenministerium war am Freitag in Konstanz und stellte die Jahresstatistik des Kompetenzzentrums Bootskriminalität der Wasserschutzpolizei Baden-Württemberg vor. Demnach sind die Fallzahlen gestohlener Außenbordmotoren 2023 in Deutschland um zehn Prozent zurückgegangen. „Das ist ein historischer Tiefstand“, so Blenke.  Sein Dank gelte daher den Kollegen des Kompetenzzentrums Bootskriminalität, „die mit ihrem beherzten Einsatz und ihrer Fachexpertise Schaden in Millionenhöhe verhindert haben“.

Das Kompetenzzentrum Bootskriminalität der Wasserschutzpolizeistation Konstanz, das dem Polizeipräsidium Einsatz in Göppingen angehört, hat im vergangenen Jahr bundesweit 531 Fälle gestohlener Außenbordmotoren erfasst. Auch das ein Tiefstand. In der Spitze wurden in Deutschland in der Vergangenheit knapp 1500 Außenbordmotoren pro Jahr gestohlen.

2023 wurden mehr Sportboote gestohlen

Die Fälle gestohlener Sportboote sind im Vorjahresvergleich laut Innenministerium mit 160 entwendeten Booten leicht angestiegen (2022: 140). Das ist der zweitniedrigste Wert seit Beginn der Auswertung. Zurückliegend wurden in Deutschland knapp 500 Sportboote pro Jahr entwendet. Der Gesamtschaden betrug 2023 bundesweit gut fünf Millionen Euro.

In Baden-Württemberg fanden die meisten Taten nach wie vor am Bodensee statt: 2023 wurden dort ein Boot und sechs Außenborder entwendet. „Die seit 2017 bestehende Sicherheitskooperation mit der Schweiz und Österreich ist hierbei der Schlüssel zum Erfolg. Nur so können wir dem Phänomen im Dreiländereck wirksam begegnen“, sagte  Blenke.

An Diebesgut wurden im letzten Jahr 28 Sportboote, 67 Außenbordmotoren, drei Jetskis (Wassermotorräder) und zwei Bootstrailer sichergestellt – das entspricht einem Sachwert in Höhe von knapp 4,6 Millionen Euro. Das ist die zweithöchste Summe, die bisher innerhalb eines Jahres sichergestellt wurde. „Diese positiven Entwicklungen sind maßgeblich auf die professionelle Arbeit der Polizisten des Kompetenzzentrums Bootskriminalität zurückzuführen, das vor mehr als 20 Jahren gegründet wurde. Mit der Expertise aus Baden-Württemberg werden Fälle in ganz Europa gelöst“, führte Staatssekretär Thomas Blenke aus.

Landeskriminalamt koordiniert Auslandseinsätze

Mit der „EMPACT“-Sicherheitsinitiative (European Multidisciplinary Platform Against Criminal Threats) der EU-Kommission koordiniert das Landeskriminalamt Baden-Württemberg die Auslandseinsätze des Kompetenzzentrums Bootskriminalität. Die Konstanzer Beamten werden dabei etwa durch die Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache, FRONTEX, zu Auslandseinsätzen angefordert, um bei der Zerschlagung organisierter krimineller Netzwerke zu unterstützen.

Das Kompetenzzentrum Bootskriminalität in Konstanz verfügt laut Ministerium über ein internationales Netzwerk, sodass gezielte Fahndungsmaßnahmen und Kontrollen in Echtzeit umgesetzt werden können. So gelang es 2023 mit Hilfe Konstanzer Polizisten auch im norwegischen Bergen eine 2,5 Millionen Euro teure Motorjacht sicherzustellen, die kurz zuvor in Dänemark gestohlen wurde. „Dies belegt eindrucksvoll: Kriminalitätsbekämpfung ‚made in Konstanz‘ ist europaweit gefragt“, sagte Blenke.

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