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Kommentar zum Bahnhofsprojekt

Megaprojekt Stuttgart 21: Augen zu und durch

Am Mittwoch hat die Bahn den Projektpartnern und der Öffentlichkeit mitgeteilt, dass Stuttgart 21 erst im Dezember 2026, also ein Jahr später fertig wird. Doch darauf kommt es gar nicht mehr an, meint Michael Schwarz in seinem Kommentar.

Auf einer Pressekonferenz am 18. April 1994 präsentierte Oberbürgermeister Manfred Rommel (links) erstmals das Projekt Stuttgart 21 - gemeinsam mit Bahnchef Dürr, Ministerpräsident Teufel und den Verkehrsministern von Bund und Land, Wissmann und Schaufler (v.l.n.r.).

dpa/Norbert Försterling)

Stuttgart. Was wäre, wenn Manfred Rommel vor 30 Jahren nicht in den Hubschrauber gestiegen wäre, um sich bei einem Flug über den Bahnhof von Sinn und Zweck von Stuttgart 21 zu überzeugen? Was wäre, wenn die Bahn nein gesagt hätte trotz der finanziellen Avancen von Stadt und Land? Was wäre, wenn die Wähler 2011 gewusst hätten, dass die Bahn die Ergebnisse der Schlichtung ignoriert? Es ist, wie es ist und damit müssen nun alle leben. Letztlich kommt es nur darauf an, dass Stuttgart 21 mit allen Drumherum fertig wird.

Da spielt es auch keine Rolle, ob der Tiefbahnhof 2025 oder 2026 ans Netz geht. Es ist ohnehin eine unendliche Geschichte, in der immer nur eines klar war, um den stets kritischen, aber auch konstruktiven Winfried Hermann zu zitieren: Es kommt später und es wird teurer. (Nebenbei: Manches wird auch besser – Digitalisierung, Pfaffensteigtunnel, um nur zwei Stichwörter zu nennen.)

Ob Stuttgart 21 ein Fehler oder ein Glücksgriff war, wird man ohnehin erst in Jahrzehnten wissen. Vielleicht lieben die Stuttgarter dann den Tiefbahnhof und das neue Quartier. Ansonsten können sie den Hauptbahnhof zum dritten Mal verlegen – nach 1922 und, toitoitoi, 2026.

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