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Landesagentur für ausländische Fachkräfte nimmt Formen an

Das Thema Fachkräfte treibt die Politik um. Um die entstehenden Lücken am Arbeitsmarkt zu schließen, sollen künftig vermehrt Menschen aus dem Ausland hier arbeiten.

Migrationsministerin Marion Gentges hatte vor knapp einem Jahr eine Initiative für eine Behörde für die Fachkräfteeinwanderung angestoßen.

IMAGO/Achim Zweygarth)

Stuttgart. Die geplante Landesagentur für Zuwanderung von Fachkräften ( LZF ) wird bei den Regierungspräsidien Karlsruhe und Stuttgart angesiedelt. Dies teilten Koalitionskreise der Deutschen Presse-Agentur mit.  In Stuttgart sollen demnach die Verfahren für Gesundheits- und Pflegeberufe bearbeitet werden und in Karlsruhe alle anderen.

Die neue Behörde solle nicht ausschließlich, sondern neben den schon bisher zuständigen Ausländerbehörden für die Durchführung des beschleunigten Fachkräfteverfahrens zuständig sein. Beide Fachbereiche der geplanten neuen Landesagentur sollen einen gemeinsamen Internetauftritt erhalten. 

Ausländerbehörden teilweise am Limit

Migrationsministerin Marion Gentges (CDU) hatte vor knapp einem Jahr eine Initiative für eine Behörde für die Fachkräfteeinwanderung angestoßen. Die Wirtschaft unterstützte das Vorhaben. Die Zahlen im beschleunigten Fachkräfteverfahren in Baden-Württemberg waren laut Aussagen aus der Koalition bisher zufriedenstellend. Während im Jahr 2021 792 und im Jahr 2022 1.748 beschleunigte Fachkräfteverfahren abgeschlossen werden konnten, lag die Zahl im Jahr 2023 bei 2.838 Stück. 

Ein Grund für die Errichtung der neuen Landesagentur ist die zunehmende Belastung der 137 Ausländerbehörden im Südwesten. Sie seien infolge der präzedenzlosen Zuwanderung in das Bundesgebiet seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 und dem zusätzlichen enormen Anstieg der Asylzuwanderung an beziehungsweise schon über ihre Kapazitätsgrenzen gelangt, heißt es im Entwurf der Kabinettsvorlage. «Es kommt in letzter Zeit vermehrt vor, dass die verlängerten Bearbeitungszeiten in den Ausländerbehörden auch zulasten von Verwaltungsverfahren von Fachkräften gehen.» 

Bis 2035 sollen über 900.000 Fachkräfte fehlen

Die neue Stelle soll auch die Anerkennung bei den Gesundheitsberufen verbessern, bei denen das Land die Zuständigkeit innehat. Ansonsten liegt sie bei den anderen Berufen zum Beispiel bei den Kammern. Die neue Landesagentur soll möglichst digital arbeiten. Laut IHK-Fachkräftemonitor vom April werden bis ins Jahr 2035 in Baden-Württemberg 910.000 Fachkräfte fehlen.  Wann die geplante Landesagentur an den Start geht, ist noch offen. Insbesondere sei der Termin von der Bereitstellung der Stellen- und Sachmittelbedarfe abhängig, heißt es weiter. Die Zahl der benötigten Stellen ist noch unklar. (dpa/ lsw )

 

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