Land will Ausgleich für Gagensteigerungen bei Theatern leisten
Stuttgart. Bis ins vergangene Jahr hinein lag die Mindestgage für künstlerische Berufe an den Landes- und Kommunaltheatern noch bei 2000 Euro monatlich. Erst im vergangenen Jahr haben sich die Tarifparteien darauf geeinigt, diese in mehreren Schritte anzuheben. Seit dem 1. Januar 2023 liegt sie bei 2715 Euro.
Die Erhöhung kam vor allem durch die Erhöhung des Mindestlohns zustande, erläuterte Dorothea Kliche-Behnke (SPD). Grundlage für die Debatte war ein Antrag ihrer Fraktion zur Verbesserung der Arbeits- und Gehaltsbedingungen des künstlerischen Personals an den Staats-, Landes- und Kommunaltheatern.
Kulturschaffende sollten von ihrer Arbeit leben können
Zugleich wies die Politikerin darauf hin, dass gerade die kommunalen Theater derzeit durch die Tariferhöhung mit Kürzungsszenarien konfrontiert würden. Sie forderte deshalb einen entsprechenden Ausgleich des Landes. Es sei wichtig, dass Kulturschaffende von ihrer Arbeit leben könnten, betonte auch Erwin Köhler (Grüne). Andreas Sturm (CDU) verwies darauf, dass bereits vor der Coronakrise die Gefahr bestand, als Künstler in prekären Verhältnissen zu leben.
Ein Künstler, der mehrere Jahre studiert habe, „sollte uns mehr wert sein“, sagte auch Alfred Bamberger (AfD). Stephen Brauer (FDP) wies zusätzlich auf die noch schwierigere Situation der Soloselbstständigen hin, die keinen Tarifvertrag haben.
Kulturstaatssekretär Braun: Erhöhung wird ausgeglichen
Kulturstaatssekretär Arne Braun (Grüne) betonte, dass das Land sich für eine faire Vergütung einsetze. Die Einstiegs- und Mindestgagen würden nun bei Tarifabschlüssen regelmäßig gesteigert. Genauso wichtig sei der Ausgleich der Tariferhöhungen für die Theater. „Unsere Theater lassen wir nicht allein“, so Braun. Er versprach: Die Erhöhung der Mindestgage werde ausgeglichen. Wir werden aus dem Landeshaushalt unseren Anteil leisten, damit die Kommunaltheater die höheren Mindestgagen zahlen können. Er sprach von einem finanziellen Kommitment von 400 000 Euro. Die Schreiben an die Bühnen sollen demnächst raus gehen. Voraussetzung sei allerdings, dass die Kommunen dazu ebenfalls ihren Beitrag leisteten.