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Land fördert innovative Mikrochips und Agrarpolitik
Stuttgart. Das Land stellt mit dem Förderprogramm „Begin“ 1,8 Millionen Euro für zwei Großprojekte bereit. Der Titel steht für „Beteiligung in europäischen Großvorhaben und Initiativen“. Zum einen soll am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ein Chipdesign House entstehen, zum anderen das Verbundprojekt „Heal“ unter Federführung der Uni Heidelberg nach Wegen zu einer gesundheitsorientierten und nachhaltigen Agrar- und Ernährungspolitik suchen.
Smartphones, Computer, Autos: Fast alle modernen Technologien basieren auf leistungsstarken Mikrochips. Die Nachfrage ist in Deutschland größer als die Produktion, Halbleiter werden deshalb vor allem aus Asien und Nordamerika bezogen.
Neuer Master-Studiengang soll Fachkräfte für Chipdesign ausbilden
Um die Produktion in Europa voranzutreiben und Deutschland als Innovationsstandort für Chipdesign weiter zu stärken, hat das baden-württembergische Wissenschaftsministerium nun die Gründung des virtuellen Karlsruher Chipdesign House (KCH) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) bewilligt. Es soll bis 2027 entstehen. Ein neuer Master-Studiengang ist ebenfalls geplant. Er soll die Fachkräfte für Chipdesign umfassend ausbilden.
„Die Nachfrage nach leistungsstarken und effizienten Chips für die digitale Transformation nimmt weiterhin zu“, sagt Mehdi Tahoori vom Institut für Technische Informatik. „Es ist dringend notwendig, die Produktion sowie deren Entwicklungsmöglichkeiten in Europa zu fördern, um kritische globale Abhängigkeiten zu reduzieren und die digitale Souveränität Deutschlands und Europas zu sichern“, so Oliver Kraft, in Vertretung des Präsidenten Jan Vesthaven, der sein Amt im Oktober antritt.
Das Verbundprojekt zielt auf eine gesundheitsorientierte sowie nachhaltige Agrar- und Ernährungspolitik, gemäß der WHO-Strategie „Gesundheit in allen Politikfeldern“. Federführend ist die Universität Heidelberg, beteiligt sind ferner die Universität Hohenheim, die Hochschule für Technik Stuttgart und die Hochschule Reutlingen.
Olschowski sieht „anwendungsnahe Innovationsvorhaben“ im Werden
Diese Partner bündeln ihre Kompetenzen in den Bereichen Gesundheit, Politik, Agrarwissenschaft, Informatik, Logistik, Datenanalyse und Simulation. Ein interdisziplinäres Netzwerk soll entstehen, und letztlich Konsortien für künftige europäische Forschungsanträge aufbauen. Etwa für die Förderung das EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizont Europa“.
„Die ausgewählten Forschungs- und Vernetzungsprojekte tragen zur Lösung aktueller Herausforderungen bei und sind hervorragende Beispiele für zukunftsrelevante und anwendungsnahe Innovationsvorhaben made in Baden-Württemberg“, sagte Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (Grüne). Im Frühjahr hat das Ministerium das Förderprogramm aufgelegt. Neben den genannten neuen Projekten werden derzeit überdies schon drei weitere an den Universitäten Ulm, Tübingen, Stuttgart gefördert.